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Pressemitteilung - 01.11.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren wöchentlich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I.  Aktuelle Situation in der Ukraine

Die russischen Besatzer beschossen am Morgen des 31. Oktober Objekte der kritischen Infrastruktur in der Region Kyiv. 45 der 55 Raketen konnten vor dem Aufprall abgeschossen werden. Die verbleibenden Raketen verursachten allerdings verheerende Schäden. Infolgedessen sind einige Stadtteile Kyivs ohne Strom- und Wasserversorgung. Gegenwärtig sind etwa 350 Tausend Wohnungen in Kyiv ohne Strom, 80% der Menschen sind ohne Wasserversorgung. Auch 2/3 der Region Tscherkassy sind ohne Strom.

Bis zum 31. Oktober haben russische Aggressoren bereits etwa 9.000 ukrainische Kinder gewaltsam in die Russische Föderation deportiert.

Russland hat die internationalen Vereinbarungen zum Getreidekorridor aufgekündigt. Seit dem 30. Oktober ist der Export ukrainischer Agrarprodukte in andere Länder aufgrund der Blockade des “Getreidekorridors” durch russische Truppen daher unmöglich. Derzeit ist der Verkehr von 218 Schiffen, die an der “Getreideinitiative” teilnehmen, blockiert. Dieser Schritt der russischen Regierung zeigt erneut, dass sie nicht davor zurückschreckt, das Leben Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu gefährden. Die Ukraine hat mit 44% der weltweiten Versorgung von Sonnenblumenöl und 9-14% der weltweiten Versorgung von Weizen, Gerste und Mais eine essenzielle Position in der Nahrungsmittelsicherheit der gesamten Welt.

II.  Hilfe für die Ukraine

Am 06.11. findet um 19:00 Uhr, unter der Schirmherrschaft der Generealkonsulin Dr. Tybinka, das Benefizkonzert „Starke Partner Hamburg Kyiv – Musik für Solidarität und Zukunft“ in der Laeiszhalle in Hamburg statt. Neben der Hamburger Camerata werden der ukrainische Künstler Dmytro Choni am Klavier und die bulgarische Violinistin Johanna Kamenarska zu hören sein.

Am 27.10 besuchte die Generalkonsulin der Ukraine Dr. Iryna Tybinka die Stadt Kiel. Bei einem Arbeitstreffen mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther und der Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des nördlichsten Bundeslandes, Aminata Touré bekräftigte der Ministerpräsident seine Unterstützung für die Ukraine. Später traf Dr. Tybinka im Kieler Rathaus mit Oberbürgermeister Dr. Ulf

Kempfer und Stadtratspräsident Hans-Werner Tovar zusammen, um die Entwicklungen bei der Findung einer strategische Partnerschaft mit einer der ukrainischen Städte zu besprechen. Im Anschluss besuchte die Leiterin des Generalkonsulats der Ukraine in Hamburg auch eine Massenunterbringung ukrainischer Schutzsuchender und sprach mit dem Leiter des Sozialdienstes der Stadt. Zum Abschluss des Arbeitsbesuchs wurden der Stadtbibliothek Kiel Bücher überreicht: sowohl ukrainische Kinderbücher, die im Rahmen der Initiative der First Lady der Ukraine Olena Zelenska “Bücher ohne Grenzen” mit Unterstützung der Körber-Stiftung veröffentlicht wurden, als auch deutsche Bücher über die Ukraine. Der Leiter der Bibliothek versicherte, dass in der Einrichtung bald Regale mit ukrainischen Büchern aufgestellt werden, und informierte über weitere kulturelle Veranstaltungen, die in der Stadt zur Unterstützung ukrainischer Kinder durchgeführt werden.

Auch am vergangenen Wochenende gingen mehrere hundert Menschen in Norddeutschland auf die Straße, um gegen die russische Invasion in die Ukraine zu demonstrieren. Die Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen, um auf den anhaltenden Krieg aufmerksam zu machen, werden in Hamburg mittlerweile wöchentlich durchgeführt.

Am 26.10 folgte Dr. Tybinka der Einladung zur Frauen Union Hamburg. In Ihrem Gespräch mit den Teilnehmerinnen teilte Sie die Dankbarkeit der vielen Schutzsuchenden mit „für die Gastfreundschaft und Wärme, mit denen sie hier von der Mehrheit der Deutschen begrüßt wurden.“ Sie betonte zudem die Bedeutung den ukrainischen Kindern auch die ukrainische Bildung zu ermöglichen „denn, wenn die Kinder infolge der Integration ihre bildungs-kulturelle Bindung an die Ukraine verlieren, nicht die ukrainische Sprache, Literatur und Geschichte lernen können, kann man davon ausgehen, dass Putin eines seiner Hauptziele erreicht. Denn das Ziel des russischen Krieges ist die Vernichtung der Ukraine und ihrer kulturellen Identität – die sogenannte De-Ukrainisierung.“ Zudem hob sie die Wichtigkeit weiterer Waffenlieferungen und Unterstützung der Ukraine hervor, damit die Ukrainerinnen bald wieder zurückkehren können.

III.  Weitere Geschehnisse und Forderungen

Nach den schweren Angriffen am gestrigen Tag versicherte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass „die Wiederherstellungsarbeiten in den Regionen, in denen heute russische Raketen eingeschlagen sind, laufen. Wir tun alles, um die Energie- und Wasserversorgung wiederherzustellen. Und wir werden sie wiederherstellen.“ Er führt fort: „Die russischen Terroristen verfügen nicht über derlei Raketen, die den ukrainischen Wunsch zu leben, zivilisiert zu leben und füreinander zu sorgen, treffen könnten.“

Der Präsident nutzte die Rede erneut, um zur vollständigen Isolation Russlands auf dem Internationalen Parkett aufzurufen. Staaten, die noch keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben müssen sich diesen dringend anschließen.

Auch die weitere Versorgung der Ukraine mit Waffen hat größte Priorität. So sagte der Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine Mykhailo Podolyak in einem aktuellen Interview mit der Welt: “Wir sagen der deutschen Regierung immer wieder, dass Russland verlieren kann und wird. Und wir sind bereit, jeden Preis für die Sicherheit Europas zu zahlen. Aber helfen Sie uns mit Waffen!“.

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