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Pressemitteilung - 07.06.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in der Ukraine

Die sanitären Verhältnisse in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine sind dramatisch, so dass ein hohes Risiko für den Ausbruch von Infektionskrankheiten besteht. In Mariupol besteht die Gefahr einer Cholera- Epidemie. Auch die generelle Versorgungssituation ist verheerend. Täglich stehen 1.500 bis 2.000 Menschen vor dem ehemaligen Metro-Einkaufszentrum Schlange, um von den russischen Invasoren etwas zu essen zu bekommen. In den letzten Tagen brechen stündlich bis zu 10 Personen zusammen. Stand 06. Juni halten die russischen Besatzer zudem mehr als 2.500 ukrainische Soldaten aus Asowstal in Mariupol gefangen. Ihre Angehörigen werden nach polizeilichen Informationen durch Anrufe und Nachrichten bedroht. 

Durch einen russischen Raketenangriff wurde das zweitgrößte Getreideterminal der Ukraine in Mykolaiv zerstört, welches Weizen für den ausländischen Export lagerte. Aus Melitopol stahlen die russischen Besatzer 11 Waggons Getreide. 

Am 5. Juni besuchte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Frontstellungen des ukrainischen Militärs in Saporischschja, Donezk und der Region Luhansk. Der Präsident verlieh Orden an Militärs und Journalisten und befragte Ukrainerinnen und Ukrainer, welche ihren Wohnort verlassen mussten zu ihren Lebensbedingungen. In seiner Rede vor Ort sagte er folgendes: “Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir alle vorübergehend besetzten Städte befreien werden. Das wird definitiv geschehen”.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Am 09.06.22 findet im Rahmen des Helga-Cups Hamburg ein Segelnachmittag für ukrainische Kinder im Norddeutschen Regatta Verein statt. Hier können die Kinder kostenlos lernen zu segeln. Eröffnet wird die Initiative von der Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg Frau Dr. Tybinka, welche die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen hat.

III. Ukrainian Global University

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert darüber, dass ein Konsortium ukrainischer Bildungseinrichtungen in Partnerschaft mit dem Präsidialbüro des ukrainischen Präsidenten die Initiative Ukrainian Global University ins Leben gerufen haben. Die Idee dieser Initiative ist es, dass Bildungsreinrichtungen auf der ganzen Welt ukrainischen Studierende, Stipendiaten, Dozenten und Lehrpersonal Zugang zu ihren Lehrprogrammen gewähren. Die Gründung der Internationalen Ukrainischen Universität bietet die Möglichkeit, dass Studierende und Dozenten, welche aufgrund des russischen Angriffskrieges ihr Land und ihr Studium verlassen mussten, eine qualitative Bildungsfortführung zu erhalten, bis sie in ihr Land und zu ihren Studien zurückkehren können. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich bereits 51 Universitäten auf der ganzen Welt angeschlossen, welche gemeinsam bereits mehr als 840 Bildungsmöglichkeiten für ukrainische Studierende und Dozenten geschaffen haben. Das Team der UGU ist weiterhin auf der Suche nach Partnerschaften mit höheren Bildungseinrichtungen und Forschungszentren auf der ganzen Welt. 

Für weitere Informationen und Kontaktaufnahme mit der UGU besuchen sie die Internetseite https://uglobal.university/ oder schreiben Sie eine E-Mail an uglobal.university@gmail.com.

IV. Weitere Mitteilungen und Forderungen

Die russische Invasion in die Ukraine und die damit eingehend eingeschränkte Exportmöglichkeiten ukrainischer Lebensmittel lassen die Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt steigen und gefährden die Versorgung mehrerer Länder. Die Ukraine ist nicht für diese Lebensmittelunsicherheit verantwortlich. Die Ukraine ist bereit seine Exportverbindlichkeiten zu erfüllen. Noch von der vorhergegangenen Ernte steht genug Weizen zur Verfügung. Russland blockiert allerdings weiter die Ausfuhr über das Schwarze Meer, bombardiert gezielt Kornkammern, wie in Mykolaiv und stiehlt Weizen aus den vorübergehend besetzten Gebieten. Russland nutzt die Ukraine als Druckmittel, um die Welt vor eine Versorgungskatastrophe zu stellen. Die Ukraine ist bereit Exporte durch den Hafen von Odessa aufzunehmen, kann den Sicherheitsversprechungen Putins allerdings nicht vertrauen. Daher muss eine UN geführten Mission etabliert werden, um Handelsrouten zu gewährleisten. 

Die größten Sicherheiten würden allerdings weitere Lieferungen schwerer Waffen garantieren, da die Region so geschützt werden kann. 

Wichtige Partner im Kampf um die Unabhängigkeit sind weiterhin die Mitglieder der Europäischen Union. Aber die EU ist ebenfalls auf die Ukraine angewiesen, die die europäischen Werte an vorderster Front verteidigt. Eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union würde das Bündnis stärken. Ein erster Schritt wäre die Gewährung des EU-Beitrittskandidatenstatus, der die Ukraine noch nicht zu einem Mitglied machen würde, allerdings den Weg dorthin ebnet. Dies wäre ein großes Signal der Hoffnung für die Menschen in der Ukraine, welche sich zu mehr als 90% wünschen Teil der EU zu werden. Wenn Russland in seinen Bestrebungen siegt, die Einigkeit der EU-Mitglieder bezüglich der Aufnahme der Ukraine zu brechen, wird es mit der Zerstörung der EU fortsetzten.

 

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