Gesendete Hilfe:

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Pressemitteilung - 04.04.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Die Lage in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Auch wenn russische Truppen sich aus dem Nordosten zurückgezogen haben, so werden die Angriffe auf den Süden und Osten der Ukraine weiter verstärkt. Der Krieg wird von der russischen Seite mit immer grausameren Mitteln geführt. 

Das Massaker in Butscha hat aufgezeigt, was die russischen Soldaten unschuldigen Zivilisten, Frauen und Kindern bereit sind anzutun und tatsächlich auch antuen. Kinder werden gefesselt und erschossen. Frauen vergewaltigt, auch minderjährige Mädchen weisen spuren von roher sexueller Gewalt auf. Auf Tote wurden Hakenkreuze eingebrannt. Die Leichen wurden würdelos teils angezündet und teils verscharrt. Die Internationale Gemeinschaft ist schockiert – diese Bilder erinnern an schlimmste Zeiten des stalinistischen oder Naziregimes. Doch die Öffentlichkeit soll sich vorstellen, welche Bilder vorzufinden sind, wenn zum Beispiel Mariupol befreit würde. Hier finden Sie die teilweise höchst verstörenden Bilder aus Butscha und anderen Regionen der Ukraine. 

Aber auch in anderen Regionen der Ukraine sterben freiwillige Helfer, Mediziner und Journalisten. Bisher wurden 18 Journalisten von russischen Soldaten getötet. Dies sind keine Zufälle. Es handelt sich dabei um die gezielte Strategie der russischen Regierung ihre Kriegsverbrechen in der Ukraine zu vertuschen.

II. Neues aus dem Hilfsstab

Das Abaton Kino zeigt in Kooperation mit weiteren Partnern morgen um 15 Uhr erneut einen weiteren Gratisfilm für die Kinder ukrainischer Schutzsuchender. Es wird Platz für 90 Personen geben. Die Kinder dürfen begleitet werden. Zudem wird es kostenlose Getränke sowie Popcorn/Snacks geben. Dieses Projekt ist wichtig, damit die Kinder, welche teilweise traumatisiert sind, den Krieg in ihrer Heimat für einen Moment vergessen können und sich fühlen können, als säßen sie in einem ukrainischen Kino. 

Die gestrige Performance vor dem Rathaus konnte die Aufmerksamkeit der Menschen in Hamburg erneut auf die Qualen des russischen Krieges in der Ukraine lenken. Wir hoffen, dass dies den Menschen klar macht, dass die Szenen, welche sie sehen real sind und Menschen betreffen, wie sie es sind. Bei der Aktion wurden ca. 1.200€ Spenden eingenommen. 600 Menschen haben das Geschehen betrachtet. 

Anlässlich des Massakers in Butscha wird der Hilfsstab, nach der erfolgreich durchgeführten Aktion am gestrigen Tag, am 09.04 wieder eine Kombination aus Kundgebung und Kunstaktion durchführen. Diese wird um 14:30 auf dem Rathausmarkt stattfinden. Hiermit bestätigen wir, dass die ukrainische griechisch-katholische Kirche in Hamburg sowie ihr Pastor von einem Russen angegriffen wurde. Die vom Hilfsstab untergebrachten ukrainischen Kinder wurden eingeschüchtert. Wir begrüßen, dass die Polizei die Kirche als Mittelpunkt der ukrainischen Glaubensgemeinschaft, welche in den letzten Wochen immer größer wurde, nun unter polizeilichen Schutz stellte. Es zeigt jedoch auch, dass Ukrainerinnen und ihre Kinder selbst in Deutschland nicht sicher sind und die Schuld hierfür auch bei den einfachen Anhängern des russischen Regimes liegt. Die Zustimmungswerte für Putins Krieg bleiben weiter hoch und Anhänger seines Regimes bekämpfen die Ukraine als freies Land auf der ganzen Welt. 

Am 05.04. findet zudem um 18 Uhr ein Gedenkgottesdienst für die Opfer in Butscha, Irpin, Hostomel und der gesamten Ukraine in der Kirchgemeinde St. Andreas, Bogenstraße 28, 20144 Hamburg statt.

III. Forderungen

Die Bilder aus Butscha zeigen, dass der Völkermord an Ukrainerinnen und Ukrainern jeden Tag, an dem die Weltgemeinschaft zögert, fortgesetzt wird. Hierbei sterben hunderte unschuldige Menschen in einem Nachbarland der EU. Die EU und Deutschland müssen sofort handeln, um diesen Genozid aufzuhalten. Ein vollständiges Embargo muss gegen Russland eingeführt werden. Deutschland finanziert den russischen Krieg täglich mit 200 Millionen Euro, allein durch die Öl- und Gaslieferungen. Leider beklagt der polnische Premierminister, dass Deutschland das einzige Mitglied der EU ist, welches härtere Sanktionen weiterhin blockiert. Die Ukraine braucht weitere militärische Ausrüstung und Defensivwaffen, um Städte und Dörfer wie Butscha wieder zu befreien. Der Europäische Geist schlägt in den Herzen der Ukrainerinnen und Ukrainer, welche sinnlos ermordet werden. Die Ukraine sollte als Beitrittskandidat für die EU bestätigt werden. 

Der russische Angriff auf die Ukraine gefährdet bereits jetzt die Lebensmittelversorgung der ganzen Welt. Experten gehen davon aus, dass 400 Millionen Menschen auf die Exporte aus der Ukraine angewiesen sind. Besonders afrikanische Länder wie Jemen, Libyen, Libanon und Tunesien und einige asiatische Länder, wie Indonesien und Pakistan sind die größten Käufer des ukrainischen Korns. Die internationale Gemeinschaft muss durch Sanktionen höheren Druck auf Russland ausüben, damit sie die Häfen der Ukraine wieder freigeben, der Krieg in der Ukraine beendet wird und die Landwirtschaft wieder aufgenommen werden kann.

 

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