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Pressemitteilung - 07.12.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
I. Aktuelle Situation in der Ukraine
Am 5. Dezember gab es einen weiteren schweren Angriff der russischen Luftwaffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine – besonderes Ziel war erneut die Stromversorgung. Auch wenn die die Streitkräfte der Ukraine 60 von 70 Raketen abgeschossen haben, so sind die Schäden am ukrainischen Energienetz verheerend. Gouverneur Kuleba teilt mit, dass wohl die Hälfte der Region Kyiv tagelang ohne Strom und damit fließend Wasser sowie Heizung bleiben wird. Die erwarteten Temperaturen fallen indes weiter auf bis zu – 5C. Die Stromausfälle beschränken sich außerdem nicht mehr nur auf den leidgeprüften Osten des Landes. Die Stromknappheit zwingt zudem die zeitweise Abschaltung der Energieversorgung auch im Westen der Ukraine.
Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine hat das Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) 6.702 Tote und 10.479 Verletzte unter der Zivilbevölkerung in der Ukraine registriert. Die meisten Opfer stammen aus den Regionen Donezk und Luhansk (die tatsächlichen Zahlen werden auch nach konservativen Schätzungen noch viel höher vermutet).
Zudem wurden mehr als 2,8 Millionen ukrainische Bürger deportiert oder gezwungen, in die Russische Föderation umzusiedeln. 15.000 Menschen sind verschollen.
II. Hilfe für die Ukraine
Der Norddeutsch ukrainische Hilfsstab startet in Kooperation mit der Bürgerinitiative Nordherz Hamburg und dem Verein Ukraine-Hilfe-Hamburg, die Aktion #EnergiefürdieUkraine. Die aktuellen Angriffe auf das Stromnetz der Ukraine zeigen, dass die Zivilbevölkerung in den Wintermonaten großen Herausforderungen entgegensteht. „Nicht nur Privatpersonen, sondern schwer erkrankte und verwundete Menschen in den Krankenhäusern in der Ukraine sind schwer von Stromausfällen betroffen und besonders auf unsere Unterstützung angewiesen.“ – wie der Stab mitteilt. Daher wird mit einer Blitzaktion zum Sammeln von Sach- und Geldspenden aufrufen, um den Menschen in der Ukraine ein warmes Weihnachten zu bescheren. Vom 05.12.2022 bis 11.12.2022, ab 15:00 bis 19:30 Uhr können Gerätschaften wie Stromgeneratoren, Camping-Kocher, Camping-Lampen, Powerbanks, Powerstationen etc. in der Schnackenburgallee 11, in 22525 Hamburg vorbeigebracht werden. Geldspenden werden ebenso akzeptiert. Weitere Informationen hier.
Am Sonntag, dem 11. Dezember findet ab 18:00 Uhr ein ukrainisches Weihnachtskonzert in der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Andreas in Hamburg statt. Ukrainische Studierende und Gaststudierende der HfMT Hamburg werden unter der musikalischen Leitung von Inga Seferovska dabei Weihnachtsmusik und beliebte ukrainische Melodien zum Besten geben. Das gleiche Konzert wird noch einmal am 18. Dezember im Rudolf-Steiner-Haus zu hören sein.
Am 12.12 findet ab 19:00 Uhr in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky ein Autorenabend mit den ukrainischen Schriftstellern und Schriftstellerinnen Sofia Andruchowytsch, Andrij Ljubka und Roman Malynowsky statt. Im Fokus steht dabei die anhaltende Situation in der Ukraine.
Ukrainische Weihnachtslieder sind in Hamburg jeden Abend am 11., 17. und 21. bis 24. Dezember auf der Reesendammbrücke (Jungfernstieg) zu hören, vorgetragen von der Folkloreband “Rodowid”. Die von dem Mitglied des ukrainischen Hilfsstabs, Ukrainian Hugs gesammelten Spenden während der Aufführungen wird ebenfalls der Zivilbevölkerung der Ukraine zugute kommen.
Die deutsche „Stiftunglife“ bietet Studenten ukrainischer Universitäten, die ein oder beide Elternteile durch die russische Aggression verloren haben, eine monatliche finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus wird jedem Schüler ein Mentor zugewiesen, der ihm bei anderen Problemen hilft.
III. Weitere Geschehnisse und Forderungen
Am 07.12 war in der Ukraine der Tag der Streitkräfte. Besonders in den letzten Monaten haben die Soldatinnen und Soldaten der Ukraine jedem Übel getrotzt und eine Invasion Russlands abgewendet. Seither kämpfen sie jeden Tag unerbittlich gegen die Gräueltaten der russischen Armee und des terroristischen Regimes in Moskau. Präsident Selenskyj besuchte an diesem besonderen Tag Stellungen im Donbas sowie Krankenhäuser in Charkiw und sagte: „Es ist mir eine Ehre, heute hier im Donbass bei Ihnen zu sein. Gestatten Sie mir, Ihnen zu Ihrem Feiertag und dem großen Feiertag unseres gesamten Staates zu gratulieren – dem Tag der Streitkräfte der Ukraine. Ich wünsche Ihnen die Kraft, unseren Staat heldenhaft zu verteidigen, so wie Sie es jetzt tun“ dem medizinischen Personal „Vielen Dank, dass Sie unseren Kriegern das Leben gerettet und unseren Helden geholfen haben, zu überleben. Und an diesem Tag möchte ich den Menschen, die sich für die Gesundheit unseres Militärs einsetzen, Gesundheit wünschen. Passt auf euch auf, denn ihr kümmert euch um die Ukraine.”
Bei einer Online-Pressekonferenz am Dienstag bedankte sich der Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba bei Deutschland für den Beschluss, zusätzlich sieben Gepard-Flugabwehrpanzer in die Ukraine zu schicken. Die ukrainischen Diplomaten bemühen sich ihm zufolge gleichzeitig, um die Lieferungen von Kamppanzern Leopard-2 und Patriot-Systeme. Der Minister sagte: „Die deutsche Seite habe die Führungsrolle bei der Lieferung des Luftverteidigungssystems Iris-T und anderer wichtigen Waffenarten gezeigt. Wir rechnen mit der Führungsrolle auch bei der Übergabe von Patriot-Systemen, Leopard-2-Panzern und Schützenpanzern Marder. Es darf kein Tabu bei den Fragen der Waffenhilfe für die Ukraine zum Schutz des ganzen Europas von der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation sein.“