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Pressemitteilung - 09.04.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Kinder leiden in diesem Krieg besonders. Die Kinder, welche ihre Heimat verlassen mussten, sind stark traumatisiert. Kinder, die in der Ukraine geblieben sind, sind weiterhin großen Gefahren ausgesetzt. Seit Beginn des Krieges starben bereits 176 Kinder, 324 wurden verletzt. Die russischen Truppen verüben weiterhin Gräueltaten gegen die besonders schutzbedürftigen Minderjährigen. Auch gestern Abend wurde wieder bekannt, dass im Kyjiwer Oblast 3 Kinder von russischen Soldaten vergewaltigt wurden, darunter zwei Mädchen und ein Junge. Seit Beginn der Invasion wurden zudem 121.000 Kinder widerrechtlich aus der Ukraine nach Russland verschleppt. 

In Saporoschija halten russische Soldaten über 63 Einwohner gefangen. Die Gefahr ist groß, dass diese Geißeln gefoltert und getötet werden könnten. Breits jetzt sind 15.000 Ukrainerinnen und Ukrainer spurlos verschwunden. Man befürchtet ähnliche Szenen wie in den befreiten Butscha, Hostomel und Irpin. Die russische Regierung blockiert den Schutz der Menschenrechte. Das Justizministerium Russlands hat bekannt gegeben, dass es die Registrierung von 15 Auslandsbüros von internationalen Organisationen zum Schutz der Menschenrechte, wie z.B. Amnesty International und Human Rights Watch auflöst. Damit werden die Menschenrechte in Russland weiter beschnitten und die Propaganda Putins kann ungeachtet weiterverbreitet werden. 

Seit Beginn der Invasion wurden zudem über 307 medizinische Einrichtungen beschädigt und 21 Krankenhäuser komplett zerstört. 

Die bestätigten Opfer des gestrigen Angriffs auf den Bahnhof in Kramatorsk, in dem sich Zivilisten auf einen Evakuierungszug warteten, steigen täglich. 52 Tote und 109 Verletzte sind bisher bestätigt.

II. Neues aus dem Hilfsstab

Heute fand auf dem Jungfernstieg die Kundgebung statt, welche auf die Ereignisse in den befreiten Dörfern und Städten Butscha, Hostomel und Irpin aufmerksam machen sollte. Dabei redeten verschiedene Vertreter der ukrainischen Diaspora sowie von politischen Jugendorganisationen. Danach erklang eine Sirene und die Teilnehmer der Kundgebung legten sich auf den Boden, um zu zeigen, welche Szenen sich weiterhin in der Ukraine abspielen. An der Performance nahmen mehrere hundert Personen, darunter auch viele ukrainische Schutzsuchende mit ihren Kindern. Die Performance vor dem Rathaus wurde von tausenden Passanten bemerkt. 

Mit einem spontanen Konzert der berühmten ukrainischen Band Dakh Daughters am 16.04. um 20 Uhr auf der großen Bühne des Thalia Theaters, zeigt dieses erneut seine große Solidarität mit der Ukraine. Wir freuen uns außerordentlich, dass die Dakh Daughters in Hamburg auftreten werden. Besucherinnen und Besucher mit einem ukrainischen Pass erhalten Freikarten. Eröffnet wird der Abend mit einem Grußwort der Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg Dr. Iryna Tybinka. 

Morgen findet in Hannover zudem ein Gegenprotest, gegen den pro-russischen Autokorso statt, welcher trotz großer Kritik nicht abgesagt wurde. Organisiert wird dieser Gegenprotest vom Freundeskreis Hannover e.V., größter Bürgerverein Deutschlands. Es ist wichtig ein Signal zu senden, dass Deutschland an der Seite der Ukraine steht und die ukrainischen Schutzsuchenden willkommen heißt. Die Gegendemonstration findet ab 13:00 Uhr auf dem Aegidientorplatz/Friedrichswall statt.

III. Forderungen

Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen Russland eingerichtet, darunter das lange geforderte Embargo für Kohle, Öl und Gas. Auch alle normalen Wirtschaftskontakte mit Belarus und Russland werden abgebrochen. Nun muss auch die Europäische Union folgen und ein Embargo gegen Öl und Gas verabschieden, da der Krieg maßgeblich durch die Finanzierung dieser Kraftstoffe mitfinanziert wird. Solange dieses Embargo nicht implementiert wird, kann die EU und Deutschland nicht vermitteln, alles in Ihrer Macht Stehende getan zu haben, um die unschuldigen Ukrainerinnen und Ukrainer zu retten, welche tagtäglich leiden und sterben. 

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind die weltweiten Lebensmittelpreise so hoch wie niemals zuvor. Die Welternährungsorganisation verzeichnete in der Periode Februar bis März einen Anstieg von 12,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dafür ist maßgeblich der russische Angriffskrieg in die Ukraine verantwortlich. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Exporteure für Getreide, Öl und andere Lebensmittel. Die ganze Welt sollte sich dafür eisnetzen diesen Krieg, den Russland begonnen hat schnellstmöglich zu beenden. Russland muss gezwungen sein die Häfen der Ukraine wieder freizugeben. Andernfalls droht eine Lebensmittelknappheit, besonders in den ärmeren Gegenden der Welt, welche maßgeblich auf das günstige Getreide der Ukraine angewiesen sind.

 

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