Gesendete Hilfe:

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Pressemitteilung - 10.03.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Belarus unterstützt Russland weiterhin in seinem Kampf gegen die Ukraine. Cyberangriffe, Raketenfeuer und die Versorgung mit Truppen und Treibstoff beweisen die Unterstützung Lukaschenkos gegenüber Russland bei der Invasion der Ukraine. 

Bei dem Angriff auf eine Entbindungsklinik in Mariupol am 09.03.22 kamen drei Menschen ums Leben, darunter ein Kind. Die Zahl der Verwundeten beträgt 17. Es handelt sich um Frauen, Kinder und medizinisches Personal. Wieder einmal wurde bewiesen, dass das Ziel der russischen Regierung nicht nur militärische, sondern auch zivile Orte sind. Die Invasion Russlands in der Ukraine ist nicht mehr nur ein Krieg, sondern bereits ein Völkermord. 

In der russischen Presse werden weiterhin Lügen verbreitet über die Situation in der Ukraine. Man informiert darüber, dass zivile Ziele nur beschossen werden, wenn sie als Zuflucht von Soldaten genutzt werden – die Bilder der Toten, die uns täglich erreichen zeigen jedoch etwas anderes. 

Dennoch konnten am heutigen Tag, während einer Feuerpause 60.000 Menschen aus den belagerten Städten evakuiert werden. 

Die Invasion Russlands sorgte bisher nicht nur für erhebliche Verluste in der Bevölkerung, sondern auch des ökologischen Erbes der Ukraine. Das Ministerium des Umweltschutzes und der natürlichen Ressourcen der Ukraine informierte darüber, dass das Atomkraftwerk Tschernobyl nicht länger unter der Kontrolle der ukrainischen Behörden steht. Zudem führt die russische Armee auf dem Gebiet von 900 Naturschutzgebieten ihre militärischen Manöver aus. Dies entspricht etwa einem Drittel, der in der Ukraine geschützten Naturhabitate. 2,9 Mio. Hektar Naturschutzgebiet sind davon gefährdet zerstört zu werden.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Unsere Bemühungen gelten weiterhin der Versorgung der Ukrainerinnen und Ukrainer in und außerhalb ihres Landes. Neben der humanitären Katastrophe in der Ukraine, für die weiterhin Ihr Geld und Sachspenden benötigt sind, richtet sich unser Augenmerk auch zunehmend auf die schutzsuchenden Frauen und Kinder, welche in Deutschland ankommen. Es gilt diese angemessen unterzubringen und zu versorgen. Besonders die traumatisierten Kinder sollen durch die Implementierung von ukrainischem Schulunterricht ein Stück Normalität erfahren. Die Menschen, die hier vorübergehend Zuflucht suchen, sollen eine beschleunigte Arbeitserlaubnis erhalten, um sich selbst versorgen zu können. Ärzte, Lehrer und Kindergärtnerinnen sollten dabei umgehend zur Arbeit zugelassen werden, besonders um den Schutz der Kinder zu gewährleisten. So verlieren die Kinder nicht ihre kulturelle Identität. 

Im vergangenen Jahr wurde bei der UNESCO beantragt, Borschtsch als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe der Ukraine anzuerkennen. Das ukrainische Nationalgericht ist ein Symbol von Unabhängigkeit und des kulturellen Reichtums der Ukraine, der Freiheitsliebe und Friedlichkeit des ukrainischen Volkes. Und es soll ein Symbol sein, für den Widerstand gegen die russische Invasion und die kulturelle Aneignung gegenüber der Ukraine. Im Namen der Initiative “Make Borscht Not War” möchten wir Sie daher im Basecamp, Altona an diesem Freitag, den 11.03. 2022 um 13:00 Uhr einladen, mit uns im Rahmen einer gemeinsamen Guerilla Aktion und anschließenden Presseerklärung ein Zeichen zu setzen (Adresse: Warnholtzstraße 4, 22767 Hamburg, Germany).

III. Forderungen

Die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, Dr. Iryna Tybinka sprach heute vor der Kultusministerkonferenz in Lübeck und verlieh den Forderungen der Ukraine Nachdruck: 

„Heute steht Deutschland, genauso wie die anderen Länder Europas, vor der Herausforderung eines Zustroms Schutzsuchender aus der Ukraine, insbesondere Frauen und Kinder. (…) Hierfür müssen dringend vier wichtige Rahmenbedingungen umgesetzt werden: ihr zeitlich begrenzter also vorrübergehender Aufenthalt im Land, die Kontinuität der Bildungsprozesse, das Aufrechterhalten der nationalen Identität und das Vermeiden zusätzlichen psychischen Drucks. Dafür muss über die bisher in Deutschland erarbeiteten Prozesse herausgegangen werden.“ Unter folgendem Link finden Sie das Presse-Statement zur 377. Kultusministerkonferenz. 10.3.2022 – 12.45 Uhr: Presse-Statement zur 377. Kultusministerkonferenz. 10.3.2022 – 12.45 Uhr – YouTube

Die Ukraine befindet sich in einer humanitären Katastrophe, welche sich täglich verschlimmert. Russland beschießt abermals die humanitären Korridore. Die Internationale Gemeinschaft muss den Schutz der humanitären Korridore forcieren du die humanitären Lieferungen dringend verstärken. Nur eine Schließung des Himmels durch die Einrichtung einer Flugverbotszone kann die Lage für die Menschen in der Ukraine verbessern und Leben unschuldiger Zivilisten retten. Durch das Zögern dieses entscheiden Schrittes sind bereits zu viele Menschen ums Leben gekommen. Die Ukraine benötigt zudem dringend die Lieferung weiterer Defensivwaffen, um sich gegen den Beschuss der russischen Truppen zu schützen. Auch Deutschland muss weitere Defensivwaffen freigeben. 

Russland muss weiter isoliert werden. Die Sanktionen zeigen Wirkung, aber sie sind zu langsam. Es müssen weitere Sanktionen folgen, damit der Druck auf Russland schneller wächst. Die Ukraine ist ein Teil von Europa. Sie teilt die europäischen Werte Demokratie, Freiheit, Gleichheit und kämpft für sie. Der Beitrittsantrag der Ukraine in die Europäische Union muss von Deutschland unterstützt werden!

 

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