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Pressemitteilung - 10.04.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Die russischen Bemühungen gleichzeitig Kyjiw, Charkiw und Odesa einzunehmen sind gescheitert. Dies geschah aufgrund der hohen Moral der ukrainischen Bevölkerung, welche für ihre Freiheit, Demokratie und Kultur kämpft. Viele vorübergehend besetzte Städte und Dörfer konnten bereits befreit werden. Mehrere Städte befinden sich jedoch weiterhin unter der Okkupation der russischen Armee, darunter Cherson, Melitopol, Berdiansk und Izium. Der erbitterte Angriff Russlands hält an. Es ist nicht die Zeit seine Bemühungen zu senken. So werden 134.500 neue Rekruten in der russischen Armee erwartet, welche aufgrund der jährlichen Frühjahreswehrpflicht eingezogen werden. Die Angriffe Russlands werden sich nun erschwerend auf den Osten der Ukraine konzentrieren. Besonders Mariupol wird weiter im Fokus der Angriffe stehen, auch auf Charkiw werden weitere Offensiven erwartet. Charkiw wurde allein in den letzten 24 Stunden Ziel von 66 Luftangriffen. Hierbei werden auch immer wieder, nach der Genfer Konvention verbotene Waffen eingesetzt.

 Die Vernichtung, welche Russland anstellt bleibt weiterhin verehrend. Über 6.800 Wohngebäude wurden bereits zerstört. 177 Kinder wurden getötet, 336 verletzt. Allein in Kyjiw starben bisher 1.222 Menschen, in Tschernihiw über 700. Die offizielle Zahl der ukrainischen Schutzsuchenden, welche die Ukraine bereits verlassen mussten, übersteigt 4.5 Millionen. 

Jeden Tag erreichen die Behörden Berichte schrecklichster Verbrechen. So wurde heute bekannt, dass in Makarow (Kyjiw Oblast) einem 80-jährigem Mann die Hände abgetrennt wurden. Unter den Blicken seiner Tochter erlag er seinen Wunden. In Irpin wurde eine 20-jährige Schwangere von zwei russischen Soldaten vergewaltigt und verlor dabei ihr ungeborenes Kind. In der Region Kyjiw wurde eine Frau vergewaltigt, ihr Mann erschossen und ihr Haus abgebrannt. Diese Verbrechen sind keine Einzelfälle mehr. Täglich werden solche Gräueltaten gemeldet. 

Russland vermint weiterhin weite Teile der Ukraine. Bisher wurden bereits mehr als 82.525 km2 mit Minen versehen. Dies stellt eine riesige Gefahr für die Bevölkerung dar und es wird Jahre dauern, um diese Gebiete freizuräumen.

II. Kurzbericht über die bisherige Arbeit des Hilfsstabes

Der Hilfsstab arbeitet weiterhin auf Hochtouren, um Hilfe aus Deutschland in die Ukraine zu bringen. Beliefert werden Charkiw, Tschernihiw, Kyjiw, Lwiw, Donezk, Luhansk, Saporoschija, Odesa und einige andere Städte und Regionen. Bisher wurde humanitäre Hilfe im Wert von 900.000 € und medizinische Hilfe im Wert von 1.681.000 € in die benannten Gebiete gebracht. Bei der Spende der Hilfsgüter waren bereits über 60 verschiedene Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen beteiligt. Allein im Ressort der humanitären und medizinischen Hilfe arbeiten 30 Vollzeitkräfte im Hilfsstab. Auch im Bereich der Betreuung Schutzsuchender sind 30 Vollzeitkräfte für den Ukrainischen Hilfsstab beschäftigt. Hauptaufgaben sind die Kooperation mit den offiziellen Stellen der Norddeutschen Bundesländer, die Übersetzung, juristische Beratung, Kinderbetreuung, Unterbringung etc. Abseits der ukrainischen Samstagsschule in Hamburg, welche bereits mehrere hundert Kinder betreut, wurden verschiedene Kinderbetreuungsgruppen in 4 verschiedenen Bezirken der Stadt Hamburg gegründet. Aktiv wird auch an der Integration der ukrainischen Fachkräfte in den deutschen Arbeitsmarkt gearbeitet. Das Ressort politische Arbeit organisiert weiterhin regelmäßige Demonstrationen, Kundgebungen und Performances. Auch kulturelle Veranstaltungen wie #MakeBorschtNotWar werden durchgeführt. Hinzu kommen Besuche bei den verschiedenen deutschen Parteien und politischen Organisationen. Auch das Call Center arbeitet weiterhin 24/7 mit ca. 40 Freiwilligen. Keine Spenden werden für Organisationsstrukturen oder Aufwendungen entnommen. Ein vollständiger Bericht über die bisherige Arbeit des Ukrainischen Hilfsstabes wird bald auf der neuen Internetseite abrufbar sein.

III. Forderungen

Die Ukraine ist dankbar für die große Hilfe der Weltgemeinschaft, welche sie bereits erhalten hat. Einige dieser Maßnahmen sind einmalig in der Geschichte, was aufzeigt, dass die Internationale Gemeinschaft erkannt hat, in welcher Situation sich die Ukraine befindet. Dennoch sollten dringend weitere Schritte ergriffen werden, um diese schreckliche Invasion in die Ukraine zu beenden. Die Ukraine benötigt weiterhin Waffen, militärische Ausrüstung, Munition und Geheimdienstdaten, um gegen den übermächtigen Feind zu bestehen. 

Weiterhin muss die Welt aufhören russische Energieträger zu kaufen und somit die Tötung von unschuldigen Zivilisten mitzufinanzieren. Auch andere Waren aus Russland und Belarus sollten nicht mehr erhältlich sein. Die verbleibenden Banken müssen hierfür aus dem SWIFT Zahlungssystem ausgeschlossen werden. An allen Häfen dieser Welt sollte es ein Einlaufverbot für Schiffe aus Russland geben. 

Die Kosten des ersten Kriegsmonats werden von Experten auf über 610 Billionen USD geschätzt. Dies entspricht ca. der gesamten im Ausland beschlagnahmten russischen Vermögenswerte. Die internationale Gemeinschaft muss fortfahren Schlupflöcher in den Systemen der Sanktionierung Russlands zu beseitigen und die illegal erbeuteten Reichtümer des Kremls einfrieren. Diese Vermögenswerte werden für den Wiederaufbau der Ukraine unerlässlich.

 

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