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Pressemitteilung - 12.04.23
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert wöchentlich über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Situation in der Ukraine
In den letzten 24 Stunden beschossen russische Truppen die Regionen Tschernihiw, Sumy, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Charkiw, Luhansk, Donezk, Mykolaiv und Cherson. 2 Menschen wurden getötet. 11 Menschen wurden verletzt.
In den letzten zwei Wochen vermint das russische Militär exzessiv das Gebiet um die Stadt Enerhodar, in der das Atomkraftwerk Saporischschja steht. Dies geschieht unbeachtet der vielen zivilen Siedlungen, welche in diesem Gebiet noch bewohnt sind. Bereits jetzt sind 20% des ukrainischen Territoriums vermint.
Die schwerwiegenden Raketenangriffe der russischen Armee halten an. So wurden
z.B. in Kramatorsk Teile eines Friedhofs zerstört, in Cherson beschoss man die bekannte Mariä-Geburt-Kathedrale. Auch Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen werden weiter Ziele der russischen Raketen.
Jedoch konnten die ukrainischen Streitkräfte binnen eines Tages 70 Angriffe der russischen Truppen abwehren. Trotz schwerer Verluste an Soldaten und Kriegsgerät setze der Feind den Angriffskrieg fort. „Der Gegner konzentriert sich weiter für Angriffsoffensive im Raum Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka“ – wie der Generalstab mitteilte.
II. Solidarität mit der Ukraine
Anlässlich des öffentlichen Videos der brutalen Enthauptung eines unbewaffneten ukrainischen Kriegsgefangenen riefen verschiedene Hamburger Vereine zu einem Protest auf, welcher heute um 17:00 Uhr auf dem Jungfernstieg stattfand.
Am 13.04. findet um 19:00 Uhr im neu gegründeten „The Gathering Place – Mistze Zboru“ die Vorstellung des Films „Zarvanytsia – New Jerusalem“ statt – eine Dokumentation über eine der wichtigsten Pilgerreisen in der Ukraine und wie sie durch den Krieg beeinträchtigt ist.
Wir erinnern an die Premiere des Stückes „Mutterherz- Kinder bewahren all unsere Tränen“ im Theater an der Ilmenau (Greyerstr. 3, 29525 Uelzen) am 14.04. Das
Stück auf Ukrainisch und Deutsch mit Deutschen/Ukrainischen/Englischen Untertiteln handelt von Müttern, deren Kinder an der Front sind.
Außerdem machen wir aufmerksam auf den Besuch des US-Generals Ben Hodges am 14 April 2023 um 18:00 Uhr im Reimarus-Saal der Patriotischen Gesellschaft in der Trostbrücke 4-6, Hamburg. Platzreservierung über www.flowers4ukraine.de.
Am 29.04. veranstaltet der Ukrainische Verein in Niedersachsen einen öffentlichen Kochkurs mit Namen „Der Geschmack der Ukraine“, bei dem 12 traditionell ukrainische Speisen zubereitet und verkostet werden sollen. Die Veranstaltung findet im Kochstudio der Katholischen Familienbildungsstätte Hannover (Goethestraße 31) statt. Der Erlös wird für die humanitäre Arbeit des Vereins genutzt. Mehr Informationen finden Sie hier.
III. Weitere Geschehnisse
In den letzten Tagen wurden zwei Videos veröffentlicht, welche die Hinrichtung unbewaffneter ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten zeigt. Das erste Video wurde von Wagner-Söldnern gefilmt und zeigt zwei enthauptete Leichen ukrainischer Soldaten, die neben einem beschädigten Militärfahrzeug auf dem Boden liegen. Es sah so aus, als ob den beiden toten Soldaten die Hände abgeschnitten wurden. Im zweiten Video versucht ein russischer Soldat einem ukrainischen Soldaten mit einem Messer den Kopf abzuschlagen. Die Stimme am Anfang des Videos deutet darauf hin, dass das Opfer noch am Leben war als ihm dies zugefügt wurde. In der Erklärung des Außenministeriums der Ukraine wird mitgeteilt: „Die Armee der Russischen Föderation begeht weiterhin schreckliche Kriegsverbrechen in der Ukraine. Wir sind fassungslos über das Erscheinen eines Videos am 11. April, das zeigt, wie russische Soldaten einen ukrainischen Gefangenen hinrichten. Russische Henker posieren für die Kamera und nehmen dem Menschen mit besonderem Zynismus das Leben“ Daher fordert das Ministerium den Internationalen Strafgerichtshof auf, unverzüglich auf eine weitere Gräueltat des russischen Militärs im Kontext der Untersuchung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu reagieren, die von Bürgern der Russischen Föderation auf dem Territorium der Ukraine begangen wurden.
Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj äußerte sich wie folgt: „Es handelt sich nicht um einen Unfall. Dies ist keine Episode. Das war schon früher der Fall. Das war der Fall in Butcha. Tausende von Malen. Jeder muss reagieren. Jeder Anführer. Man wird nicht verstehen, wenn die Verantwortlichen nicht reagieren. Jetzt ist handeln gefragt!“