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Pressemitteilung - 13.03.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dauert bereits 18 Tage. Die Stadt Mariupol wird weiterhin von den russischen Truppen blockiert. Humanitäre Korridore sind durch den Beschuss Russlands zu Sackgassen geworden. Die Menschen in der belagerten Stadt Mariupol haben so gut wie keine Lebensmittel mehr. Allein in Mariupol starben bereits 1582 Zivilisten aufgrund von Luftangriffen und der Blockade humanitärer Hilfe. 

Der Bürgermeister der Stadt Melitopol wurde entführt. Die Internationale Gemeinschaft muss jetzt gemeinsam die umgehende Freilassung des Bürgermeisters Ivan Fedorov fordern, um ein Zeichen der Hoffnung an die ukrainischen Verteidiger zu senden. 

Der Himmel über der Ukraine bleibt nach wie vor ungeschützt. Seit gestern hat Russland seine Luftangriffe ausgeweitet. Die Bomben trafen auch westukrainische Städte wie Lutzk, Iwano-Frankiwsk und Lwiw. In der Nähe Lwiws schlugen Bomben nur 20 km von der polnischen Grenze ein. Bei dem Anschlag kamen 35 Menschen ums Leben, 134 wurden verletzt. Die Bomben trafen auch das Gebäude des Internationalen Zentrums für Frieden und Sicherheit. Wenn die europäischen Nachbarn die Sicherheit der Ukraine vernachlässigen, so sind sie spätestens nun aufgerufen, auch an ihre eigene Sicherheit zu denken. 

Seit dem Kriegsbeginn hat die ukrainische Armee so viele russische Militärtechnik zerstört, wie kaum eine andere europäische Armee. Doch Russland zieht seine Truppen weiter zusammen, um die Hauptstadt Kyiv zu isolieren. 

Doch auch für die ukrainische Zivilbevölkerung bleibt die Situation katastrophal. Seit Beginn der Invasion starben bereits 78 Kinder. 63 Krankenhäuser wurden zerstört, wodurch 15 Medizinerinnen und Mediziner getötet oder verletzt wurden. Auch ein US-amerikanische Journalist wurde von russischen Truppen erschossen, weitere wurden verletzt.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Gestern Abend fand das erste der drei geplanten Solidaritätskonzerte der Staatsoper Hamburg statt. Bekannte Künstler zeigten ihre Unterstützung für die Ukraine und forderten Russland auf, den Krieg zu beenden. Auch die Generalkonsulin der Ukraine Dr. Iryna Tybinka berichtete über die humanitäre Katastrophe in der Ukraine, welche bereits ausgebrochen ist. Sie machte deutlich, dass die Ukraine nur mit der Hilfe Europas und Deutschlands den Krieg gewinnen kann. 

Auch heute gingen wieder zehntausende auf die Straßen, um gegen die russische Invasion zu demonstrieren. In Hamburg standen Gewerkschaften, Parteien, Deutsche und Ukrainer Seite an Seite, um den Menschen in der Ukraine ihre Unterstützung zu zeigen. Die Redner sämtlicher politischen Lager und Nationalitäten forderten die Schließung des Luftraums über der Ukraine, härtere Sanktionen gegen Russland (u.a. ein Öl und Gas Embargo) sowie den Beitritt der Ukraine in die Europäische Union.v

III. Forderungen

Die Ukraine erwartet von Europa ein neues schweres Sanktionspaket gegenüber Russland. Russland muss durch den Verlust der Wirtschaftskraft zum Aufgeben in der Ukraine gezwungen werden. Die schreckliche Alternative ist die Zerstörung der Ukraine. Ein vollständiges Öl und Gas Embargo gegen Russland, durch Einstellung von North-Stream 1, muss umgehend erfolgen. 

Besonders der erweiterte Beschuss ukrainischer Städte aus der Luft zeigt deutlich, dass die Ukraine dringend auf die Lieferung weiterer Defensivwaffen angewiesen ist. Täglich sterben durch die Luftangriffe nun dutzende Menschen. Verweigert Europa die Lieferung von Luftabwehrsystemen, nehmen ihre Mitgliedsstaaten den Tod unschuldiger Zivilisten in Kauf.

Wir rufen zudem dazu auf, das Wording im Bezug auf den russischen Angriffskrieg mit großer Verantwortung zu wählen. In der Öffentlichkeit werden zunehmend Begriffe wie „Ukraine-Krieg“, „Ukraine-Krise“ oder „Ukraine-Konflikt“ gewählt, welche sich mit den Begriffen der russischen Propaganda und Falschinformationskampagnen decken. Sie zu verwenden bedeutet, der verlängerte Arm des Kremls in der deutschen Nachrichtenlandschaft zu sein. Wir bitten darum, die Situation in der Ukraine durch diese Begriffe nicht ungenau darzustellen. Sie implizieren, dass Russland und der Ukraine an diesem Krieg eine geteilte Verantwortung zukommt. Es ist jedoch allgemein anerkannt und durch die UN-Vollversammlung ratifiziert, dass es sich hierbei um einen Kriegsbeginn mit Alleinschuld der Russischen Föderation handelt. Daher fordern wir eindeutigere Begriffe wie „russischer Angriffskrieg“, „russische Invasion“ oder „Russland- Ukraine Krieg“ zu verwenden. 

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert darüber, dass die offiziellen Regierungsseiten der Ukraine, einschließlich des Generalkonsulats in Hamburg wieder erreichbar sind. Dennoch kann es, aufgrund von Hackerangriffen weiterhin zu Störungen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

 

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