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Pressemitteilung - 13.04.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Dem ukrainischen Geheimdienst gelang es, den Putin-Vertrauten Viktor Medwedschuk festzunehmen. Der Abgeordnete des ukrainischen Parlaments war zuvor wegen Landesverrats angeklagt wurden, da er geheime Informationen an Russland weitergab. 

Der weitere Beschuss ukrainischer Städte, so auch Charkiw gefährdet die kritische Infrastruktur der Ukraine. Von der Neutronenbasierten Nuklearanlage in der Stadt Charkiw geht aufgrund des russischen Angriffs eine große Gefahr aus. Die russische Luftwaffe setzt weiterhin, durch die Genfer Konvention verbotene Waffen wie Phosphor-Bomben ein. Die Schäden sind verheerend. 

Aufgrund der russischen Aggression ist die Ukraine zu einem der am stärksten mit explosiven Überresten verseuchten Länder der Welt geworden. 

Besonders die zivilen Verluste steigen weiter an. Der Leiter der Militäradministration in Luhansk gab bekannt, dass die Beerdigungsstätten aufgrund der Anzahl der getöteten Menschen überlastet sind. Die russische Armee verzichtet auf eine würdevolle Behandlung der toten und nutzt 13 mobile Krematorien, um Leichen zu verbrennen und ihre Verluste aber auch ihre Kriegsverbrechen an den ukrainischen Zivilisten zu vertuschen. 

Seit Beginn des Krieges wurden nach Angaben des ukrainischen Präsidenten mehr als 500.000 Menschen illegal deportiert. Darunter unzählige ukrainische Kinder. In einer Ansprache vor dem russischen Parlament erklärte die Abgeordnete Lilia Salavatovna Gumerova, dass „die Kinder aus den befreiten Gebieten nicht ausreichend russisch sprechen und daher ein intensives Russischprogramm erhalten, um eingegliedert zu werden“. Diese Worte zeigen erneut deutlich die Absicht des russischen Regimes. Jegliche ukrainische Kultur und Sprache soll vernichtet werden, angefangen durch die Indoktrination der ukrainischen Kinder, welche aus ihrem Heimatland entführt wurden, mit russischer Propaganda und Sprache. 

Die Präsidenten Polens und der baltischen Staaten haben heute die schwer vom Krieg gezeichnete ukrainische Stadt Borodjanka unweit von Kyjiw besucht. Die Stadt sei “durchdrungen von Schmerz und Leid”, sagte der litauische Staatschef Gitanas Nauseda.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

In allen befreiten Regionen der Ukraine wurden Fälle von sexueller Gewalt durch russische Soldaten gegen Zivilisten registriert. Zu den Opfern gehören Frauen, Männer, ältere Menschen, Jugendliche und Kinder. Allein in der Region Kyjiw wurden ca. 1.000 Vergewaltigungen registriert. Der Ukrainische Hilfsstab hat daher in Zusammenarbeit mit der Ukrainischen Ärztevereinigung Deutschlands e.V. eine Aufklärungskampagne und Spendenaktion gestartet. In diesem Rahmen werden noch in dieser Woche Berichte von verschiedenen Vergewaltigungsopfern aus der Ukraine auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Damit erhoffen wir uns weiterhin aufmerksam auf die Kriegsverbrechen Russlands zu lenken und Geld zu sammeln. Die Spenden wird die Ärztevereinigung dafür verwenden, um den vergewaltigten Frauen eine kostenlose Beratung und eventuelle Abtreibung zu ermöglichen. 

Aufgrund dieser Kampagne verzichten wir dieses Wochenende auf eine Kundgebung. Die nächste Demonstration oder Kundgebung wird am 23.04.22 um 13 Uhr auf dem Rathausmarkt starten. Thema ist „stop russian war crimes“. 

Wir erinnern erneut an den morgigen Kreuzweg in der ukrainischen griechisch- katholischen Kirche am Rehrstieg 97 in Hamburg. Ab 18 Uhr werden aktuelle Bilder aus den Kriegsgebieten der Ukraine zu sehen sein. Darauf folgt ein Gebet.

III. Forderungen

Aufgrund der russischen Militäraggression gegen die Ukraine haben Russland und Belarus ihr Recht auf Vertretung im Bologna-Prozess verloren. Auch der Ausschluss Russlands und Belarus aus weiteren internationalen Organisationen muss folgen, um den Druck auf die Invasoren zu erhöhen. 

Die Ukraine muss mit weiterer Militärhilfe und Waffen unterstützt werden. Ausländische Experten betonen, dass schwere Waffen dringend nötig sind, weil Russland im Vergleich zur Ukraine eine fünffach so hohe militärische Stärke aufweist. 

Der Kampf, welchen die Ukraine führt, beschränkt sich nicht auf territoriale Verteidigung. Die Ukraine kämpft für das Leben und die Freiheit unzähliger Ukrainerinnen und Ukrainer. Sie kämpft für ihre Kultur und Sprache. Die letzten Tage haben unbestreitbar ans Licht geführt, welche Pläne Russland mit der Ukraine und ihrer Bevölkerung vorhat. Die Ukraine kämpft bereits so lange für ihre Freiheit unterstützt durch die europäischen Werte. Dem Beitrittsantrag der Ukraine muss zügig zugestimmt werden.

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg bittet zur Kenntnis zu nehmen, dass die offizielle Mailadresse des Außenministeriums gc_deg@mfa.gov.ua aufgrund von Hackerangriffen außer Betrieb ist. Für die Kommunikation nutzen Sie bitte die E-Mail hamburg.gku@gmail.com

 

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