Gesendete Hilfe:

Gesendete Hilfe:

   

Pressemitteilung - 14.03.22

pressemitteilung

Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Norddeutsch-ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Heute ist der 19. Tag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Auch in dieser Nacht kam es wieder zu erheblichen Luftangriffen ziviler Infrastruktur und Wohnhäuser. In Mykolajiew, Zhytomyr, Sumy und Kyjiw kamen bei den Angriffen dutzende Menschen ums Leben. Sie starben in ihren Häusern, nicht in einem Schützengraben. Raketen trafen auch Busse, welche glücklicherweise leer waren. Der Himmel über der Ukraine bleibt weiterhin ungeschützt. 

Die russischen Truppen werden von Tag zu Tag grausamer und nehmen keine Rücksicht auf Zivilisten, Frauen und Kinder. Auch in der westukrainischen Stadt Lwiw, nahe der polnischen Grenze starben durch Raketenbeschuss am gestrigen Tag 35 Menschen, 134 wurden verletzt. In Tschernihiw wurde die technische Universität zerstört. In einigen Bezirken der Stadt sind die Menschen schon mehr als drei Tage und Nächte ohne Stromversorgung. 

Zum gestrigen Stand zerstörte Russland bereits ukrainische Infrastruktur im Wert von 119 Milliarden Dollar, wie der erste Stellvertreter des Wirtschaftsministers mitteilte. Die Verluste für die ukrainische Wirtschaft dürften noch weitaus höher sein. Diese wirtschaftlichen Verluste stehen außer jeglichem Verhältnis zu den geringeren Einbußen, welche z.B. der Aggressor Russland erleidet. Umso länger der Krieg in der Ukraine noch andauert, umso länger braucht auch die europäische Wirtschaft, um sich zu erholen. Hinzukommen die menschlichen Verluste, welche über jeglichen wirtschaftlichen Werten stehen müssen. 

Der Feind dringt besonders in den Städten Charkiw und Mariupol weiter voran und hinterlässt einen Pfad der Zerstörung. Auch der tschetschenische Kommandeur Ramsan Kadyrow behauptet nun in der Ukraine zu sein und mit seinen „Eliteeinheiten“ an der Seite Russlands zu kämpfen. 

Dennoch kämpfen die ukrainischen Soldaten tapfer gegen den übermächtigen Feind. 31 feindliche Bataillone wurden außer Gefecht gesetzt. Die Verluste auf russischer Seite sind zehn Mal so hoch wie die ukrainischen. 77 Helikopter, 389 Panzer und 77 Kampfflugzeuge wurden zerstört. Über 700 russische Soldaten wurden gefangen genommen.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Die Erlöse aus dem gestrigen Solidaritätskonzert in der Staatsoper Hamburg belaufen sich vorläufig auf über 40.000 €. Mit den Spenden werden umgehend Transporte, beladen mit Hilfsgütern finanziert und in die Ukraine gesendet, um die humanitäre Katastrophe dort zu bekämpfen und die Menschen mit dringend benötigten Lebensmitteln und medizinischem Material zu versorgen. 

Stand heute wissen wir von 9000 Ukrainerinnen und Ukrainern, welche allein in Hamburg registriert sind, um Schutz zu suchen. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Zahl viel höher ist, da sich Ukrainerinnen und ihre Kinder auch bei Freunden und Familie aufhalten können, ohne sich im Generalkonsulat oder bei den Hamburger Behörden zu melden. Besonders die Kinder, welche teils schwer traumatisiert sind, müssen schnellstmöglich in Kindergärten und Schulen. Um sie nicht aus ihren gewohnten Strukturen zu reißen, soll es ukrainische Lehrkräfte und Erzieher erlaubt sein eine Sonderbetreuung für diese Kinder einzurichten. Wir bitten die Regierung diesen Menschen zügig eine Arbeitserlaubnis zu erteilen, damit sie für sich und ihre Kinder sorgen können. 

Am Sonntag, dem 20.03.22 findet um 11:00 Uhr eine große Kundgebung auf dem Jungfernstieg statt. Hierzu ruft die ukrainische Diaspora in Zusammenarbeit mit diverser Organisation auf. Unter dem Motto „Frieden in der Ukraine & Sicherheit in Europa“, soll die russische Invasion mit starken Botschaften weiter bekämpft werden. Besonders die Gefährdung der atomaren Infrastruktur und der ukrainische Beitrag zur Welternährung sollen aufzeigen, wie wichtig eine freie Ukraine auch für die Welt ist. 

III. Forderungen

In den vergangenen zwei Tagen stieg die Zahl der zivilen Opfer rasant an. Russland verstärkt seine Offensiven auf dem Boden. Aber hauptsächlich in der Luft werden die Angriffe immer frequentierter. Daher fordern wir weiter eine Flugverbotszone über der Ukraine. Jeder Tag, der vergeht, an dem die Internationale Gemeinschaft unsere Bitte nach einem geschlossenen Himmel ignoriert, sterben unschuldige Menschen, darunter bereits 90 Kinder. 

Die Bomben kommen immer näher an die EU- und NATO-Grenze. Die westlichen Partner müssen begreifen, dass dieser Krieg nicht nur die Ukraine betrifft. Er wird sich auf ganz Europa ausbreiten, wenn Putin nicht in der Ukraine gestoppt wird.

Wir fordern Russlands Mitgliedschaft in den internationalen Organisationen zu beenden und russische Diplomaten auszuweisen. Staaten, die mit Russland kooperieren, müssen mit Sanktionen belegt werden. Gleichzeitig müssen die Sanktionen gegen Russland noch weiter verstärkt werden. Besonders Öl- und Gaslieferungen müssen umgehen eingestellt werden. Die russische Bevölkerung wird aufgerufen sich von seiner autokratischen Regierung zu befreien. 

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert darüber, dass die offiziellen Regierungsseiten der Ukraine, einschließlich des Generalkonsulats in Hamburg wieder erreichbar sind. Dennoch kann es, aufgrund von Hackerangriffen weiterhin zu Störungen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Facebook
Twitter
WhatsApp
LinkedIn
Telegram

Empfohlene Ereignisse

Abonnieren Sie Newsletter und Veranstaltungen

Loading