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Pressemitteilung - 16.03.23
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert wöchentlich über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I.Aktuelle Situation in der Ukraine
Binnen 24 Stunden (14./15.03) gab es dem Generalstab zufolge 40 Luft- und 12 Raketenangriffe der russischen Besatzer. Sie eröffneten mehr als 100-mal das Feuer mit Mehrfachraketenwerfern. Beim Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk wurde ein dreistöckiges Wohnhaus beschädigt, zivile Personen wurden getötet oder verletzt. Beim Raketenangriff auf die Stadt Satoka in der Oblast Odesa wurde das Gebäude eines Kindergartens beschädigt. Auch die Siedlung Iwaniwka in der Oblast wurde mit Raketen attackiert.
Die russischen Besatzer haben zehntausende Kunstwerke aus den besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland gebracht, wie die stellvertretende Kulturministerin der Ukraine bei einer Pressekonferenz zum Thema „Internationale Hilfe für Rettung von beschädigten Museumsschätzen während des Krieges“ in Kyjiw mitteilte.
Der staatlicher Rüstungskonzerns Ukroboronprom hat im Ausland mit der Produktion der Panzermunition im Kaliber von 125 mm begonnen. Die ersten Geschosse wurden schon an die ukrainische Armee geliefert
II. Solidarität mit der Ukraine
Am 24. März findet um 20:00 Uhr im Körber Forum in Hamburg das Konzert „Yuşan-Zillia“, im Rahmen eines ukrainisch-krimtatarischen Projekts statt. Die Band wird alte ukrainische, krimtatarische und türkische Lieder sowie Lieder von Ashik Veysel, einem Dichter und Sänger, vortragen. Die Musiker sind Dzhemil Karikov, Natalia Rybka-Parkhomenko und Nial Halilova. Neben der Musik wird das Publikum ein Gespräch mit Alim Aliev, einem krimtatarischen Aktivisten und stellvertretenden Generaldirektor des Ukrainischen Instituts, führen können. Mehr Informationen finden Sie hier. Die Krim ist durch Russland seit 2014 völkerrechtswidrig besetzt.
Wir erinnern an die Weltpremiere der Komposition Silentium des Musikers, Komponisten und Dirigenten Leon Gurvitch, welche am 31. März ab 19:30 Uhr im Kleinen Saal der Elbphilharmonie zu hören sein wird. An dem Projekt beteiligen sich schutzsuchende ukrainische MusikerInnen und bekannte KünstlerInnen aus Deutschland, die unter anderem das ebenfalls neue Werk Ukrainian Rhapsody vortragen werden. Während des Konzerts werden Spenden für humanitäre Projekte
in der Ukraine und der Unterstützung ukrainischer Kriegsverletzter in Hamburg gesammelt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Am 16. März 2023 jährt sich erstmalig der Angriff auf das Dramaturgische Theater Mariupol, indem bei einem gezielten Angriff der russischen Luftwaffe 300 Personen umgebracht wurden, darunter viele Kinder. Vilni_de_ua wird aus diesem Anlass von 19:00-20:30 Uhr eine Protestaktion auf dem Platz vor der Laeiszhalle in Hamburg durchführen.
Am 18. März veranstaltet der Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit e.V. eine Informationsveranstaltung über die Beschäftigung in Deutschland, Rechtliche und sozial-psychologische Aspekte und Praktische Beratung. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter: termin@feineukraine.de In Niedersachsen veranstaltet der Ukrainische Verein Niedersachsen e.V. ähnliche Informationsveranstaltungen und informiert so z.B. am 27.03. ab 15:00 Uhr in Hannover über das deutsches Bildungs- und Ausbildungssystem sowie die duale Berufsausbildung.
III. Weitere Geschehnisse
Andriy Yermak, der Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, erörterte mit der Exekutivdirektorin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen die Frage der russischen Verantwortung für Umweltverbrechen in der Ukraine. Yermak betonte, dass sich der geschätzte Schaden an der Umwelt der Ukraine infolge des Krieges, ohne die in den vorübergehend besetzten Gebieten verursachten Schäden, auf 2 Billionen UAH beläuft. Bereits jetzt sind aufgrund der russischen Militäraggression etwa 170 Tausend Quadratkilometer ukrainischen Territoriums mit Minen und nicht explodierten Granaten verseucht. Die Bedrohungen, die durch den russischen Krieg in der Ukraine verursacht werden, sind zudem globaler Natur, wie man an der durch Russland beabsichtigten Instabilität des Kernkraftwerks Saporischschja sehen kann. “Fast 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg befinden wir uns tatsächlich in der gleichen Situation. Deshalb ist es notwendig, darüber zu sprechen, was in der Mitte Europas geschieht, in einem Land mit mehreren Kernkraftwerken, von denen eines noch von Russland besetzt ist und niemand weiß, was dort geschieht”, sagte Andriy Yermak.
Das Getreideabkommen zwischen der Ukraine, Türkei UNO und Russland vom Juli 2022 wurde ein zweites Mal verlängert. Allerdings stimmte Russland nur einer zweimonatigen Verlängerung zu und zeigt damit erneut deutlich, dass es die Angst um Welthunger als Waffe einsetzt. Die Beraterin des Leiters des Präsidialbüros teilte mit: „Das Abkommen muss unbefristet sein, weil die Ukraine für die Ernährungssicherung von 400 Millionen Menschen in der Welt sorgt.“ Seitens der Ukraine, der UNO und der Türkei sei alles vereinbart. Nur Russland tue alles, um dieses Abkommen nicht zu verlängern.