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Pressemitteilung - 17.05.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in Ukraine
In den letzten 48 Stunden haben die russischen Aggressoren die Regionen Mykolaiv, Luhansk, Charkiw, Donezk, Cherson, Odesa, Tschernihiw, Lwiw und Sumy beschossen. 31 Menschen wurden getötet. 72 Bürger wurden verletzt, darunter 2 Kinder.
Die russischen Besatzer haben in jeder vorübergehend besetzten ukrainischen Stadt ein “Filtrationsverfahren” eingeführt. Mehr als 37.000 ukrainische Bürger haben es bereits durchlaufen. Vor allem Ukrainer werden verhört, unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, gedemütigt und gefoltert.
Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die russischen Aggressoren fast 38 Tausend Wohngebäude in der Ukraine zerstört.
Bereits 16.882 Verbrechen gegen die Ukraine und ihre Bürger hat die russische Armee seit Kriegsbeginn begangen.
Am dramatischsten bleibt die Situation weiterhin in Mariupol, wo die russische Armee Phosphorbomben auf das Gelände von Asowstal abwarf. 53 schwer verwundete ukrainische Soldaten aus Asowstal wurden nach Nowoasowsk in der Region Donezk evakuiert. Weitere 211 Soldaten wurden zum Austausch nach Olenivka in der Region Donezk gebracht. Einige Verteidiger von Mariupol bleiben auf dem Werksgelände zurück. Ihre Situation ist weiterhin verheerend. Weitere Evakuierungsversuche sind geplant. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte dazu: „I want to emphasize: Ukraine needs Ukrainian heroes alive. This is our principle. I think that every adequate person will understand these words.”
II. Aktuelles aus dem Hilfsstab
Der Ukrainische Hilfsstab arbeitet weiter nachdrücklich an der Unterstützung der Ukraine im Kampf um ihre Freiheit. Vor kurzem wurden 80 Hightech-Computer für die IT-Abwehr an die ukrainischen Einsatztruppen übergeben. Hackerangriffe bleiben ein schwerwiegendes Mittel der russischen Aggression, um die ukrainische Verteidigung zu schwächen. Über den Erhalt der Computer durch den Ukrainischen Hilfsstab berichtet Ukrinform. Die Öffentlichkeit wird weiterhin darum gebeten zu spenden. Das Spendenkonto des Generalkonsulats der Ukraine in Hamburg ist weiterhin in Betrieb.
Bereits 1.500 ukrainische Kinder mit ihren Familie haben das großzügige Angebot des Hagenbeck Tierpark schon angenommen und von den ermäßigten Eintrittspreisen profitiert. Wir danken für die Möglichkeit, dass Kinder und ihre Familien in diesen Zeiten einen friedlichen Moment genießen können.
Am 19.05.2022 findet um 20 Uhr im Thalia Theater Hamburg eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der UNO-Flüchtlingshilfe statt. Junge Hamburger Musikerinnen und Musiker und Künstlerinnen und Künstler setzen ein starkes Signal der Solidarität mit der Ukraine. Karten können vorab oder an der Abendkasse erworben werden.
Am 20.05. laden die Hamburger Künstler Nikos Valsamakis und Peter Boue unter dem Motto „With Ukraine“ um 19 Uhr in den Kunstraum hinterconti (Balduinsstraße 24, Hamburg) ein, um durch Malereien, Zeichnungen und Installationen und mediale Arbeiten ihre Empörung über das dramatische Geschehen in der Ukraine auszudrücken.
Am 21.05. ist erneut eine Demonstration in Hamburg geplant. Unter dem Motto „Stop Russian Neo Colonialism Now” soll ab 11 Uhr vom Hachmannplatz zum Rathausmarkt gezogen werden. Redebeiträge von Vertreterinnen und Vertretern von Amnesty, den politischen Jugendorganisationen und der ukrainischen sowie belarussischen und aserbaidschanischen Diaspora werden bei der Veranstaltung zu hören sein.
III. Forderungen
Deutschland liefert weiterhin keine schweren Waffen in die Ukraine. Jedenfalls sind noch leine Lieferungen in der Ukraine eingetroffen. Die Fortschritte der ukrainischen Armee basieren maßgeblich auf der Versorgung durch schwere Waffen, wie sie andere Länder an die Ukraine liefern.
Die letzten Tage haben gezeigt, welche Wirkung diese Ausrüstung hat und das bereits über 1.000 ukrainische Siedlungen zurückerobert wurden konnten. Deutschland muss aufhören zu zögern und zu verzögern und die schweren Waffen an die Ukraine freigeben.
Auch die Sanktionen gegen Russland und Belarus zeigen Wirkung und müssen daher weiter ausgeweitete werden. Der Präsident der Ukraine äußerte sich dazu wie folgt: „Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Europäische Union auf ein sechstes Paket von Sanktionen gegen Russland einigt. Das Ölembargo muss ein Teil davon sein, und es liegt nicht nur im Interesse unseres Staates, sondern auch von ganz Europa. Ich bin den führenden Politikern des Kontinents dankbar, die sich dessen bewusst sind und sich für die entsprechende Entscheidung einsetzen.“
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