Gesendete Hilfe:

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Pressemitteilung - 17.06.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in der Ukraine

Während eines Besuchs der Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Rumäniens in Kyiv am Donnerstagmorgen ertönte in fast allen Regionen der Ukraine die Luftangriffssirenen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte später, dass “Russland einen Hintergrund geschaffen hat, damit jeder diese Sirenen hört, um eine angespannte Atmosphäre zu schaffen, aber niemand hatte Angst”. 

Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine haben russische Aggressoren rund 116.000 Wohngebäude in der Ukraine entweder zerstört oder beschädigt. Die Kosten des Wiederaufbaus der Ukraine werden schon jetzt auf 65,7 Milliarden US-Dollar geschätzt. 

Die russischen Aggressoren haben seit der Invasion Russlands in die Ukraine mindestens 20 Filtrationslager und Gefängnisse in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine eingerichtet. Dort werden ukrainische Bürger festgehalten und gefoltert.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Am 14. Juni 2022 hielt die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg Dr. Tybinka eine Rede vor dem Industrieverband der Stadt Hamburg vor mehreren der größten Unternehmensvertreterinnen und Vertretern. In ihrer Rede betonte sie die Wichtigkeit der Ukraine für die Weltwirtschaft und Lebensmittelsicherheit und rief alle Unternehmen dazu auf sich umgehend aus Russland zurückzuziehen: „Der Sieg der Ukraine ist die einzige Chance für die demokratische Welt, die Sicherheit wiederherzustellen, ihre Werte und Freiheiten zu bewahren und die Achtung des Völkerrechts zurückzubringen. Auch hierfür gibt es keine Alternativen. (…) Wie kann der Sieg der Ukraine sichergestellt werden? Die Antwort liegt auf der Hand: durch die Unterstützung der Ukraine auf allen Ebenen und den Druck auf Russland. Ebenfalls auf allen Ebenen. (…) Ehre und ein Lob für die Unternehmen, das in der Lage sind, so willensstarke Entscheidungen zu treffen und universelle Werte zu verteidigen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um die Unternehmen, die noch in Russland sind, aufzufordern – verlassen Sie dieses Land! Ich weiß, dass jedes dieser Unternehmen viele Gründe nennen kann, warum es Russland nicht verlässt. Und sie werden alle wohlbegründet sein. Dafür sich zu trauen das Land zu verlassen gibt es allerdings einen Grund, der alle anderen besiegt – der Unwille, Komplize und Mitfinanzierer der Verbrechen Russlands gegen die Menschlichkeit zu sein, der Unwille, die Verantwortung für das vergossene Blut zu übernehmen.“ 

Am 16. Juni 2022 erörterte die Generalkonsulin bei ihrem Besuch in Bremen mit der Stadtverwaltung die Fragen der sozialen Betreuung ukrainischer Schutzsuchender, deren Unterbringung sowie der schulischen Ausbildung ukrainischer Kinder. Gleichzeitig betonte die ukrainische Diplomatin, wie wichtig es sei, die nationale Identität der Ukraine zu bewahren. 

Am morgigen Tag findet unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin ab 11 Uhr das Fest „Zusammen für Solidarität“ in Hamburg Lokstedt (Döhrnstraße 4) statt. Bei dem Fest, bei dem mehrere hundert Ukrainer und Deutsche erwartet werden, sollen Aktivitäten jeglicher Art zu einer Vernetzung sorgen. Zudem werden Spenden gesammelt für den Wiederaufbau einer Sportbildungsstätte in der zerbombten Stadt Tschernihiw. 

Zudem findet die Demonstration „Die Ukraine verteidigt europäische Werte! EU- Beitritt Jetzt!“ ab 12 Uhr auf dem Hachmannplatz in Hamburg statt und bewegt sich dann auf den Rathausmarkt. 

Am Sonntag findet dann die Performance „Die Ukraine und ihre Städte vor und während des Krieges“ um 15 Uhr an den Landungsbrücken statt.

III. Weitere Mitteilungen und Forderungen

Am gestrigen Tag besuchten Bundeskanzler Scholz gemeinsam mit Frankreichs Präsident Macron, Italiens Ministerpräsident Draghi und Rumäniens Präsident Johannis den Präsidenten der Ukraine Selenskyj in Kyiv. Wir sind sehr dankbar über die Worte des deutschen Bundeskanzlers, der weitere humanitäre und militärische Hilfe für das Land angekündigt hat. Besonders jetzt, da die Kämpfe im Osten der Ukraine mit immer größerer Brutalität Russlands ausgeführt werden, müssen die schweren Waffen schnellstmöglich an die ukrainische Armee geliefert werden. 

Vor dem Hintergrund des blutigen Krieges Russlands ist die Frage nach der europäischen Zukunft des ukrainischen Volkes von entscheidender Bedeutung. Schließlich sind die EU-Perspektive der Ukraine, die Sanktionen und die Militärhilfe wesentliche Voraussetzungen für den Sieg der Ukraine. Die Ukraine hat sich vor acht Jahren, während der Revolution der Würde, für ihre Zukunft in der EU entschieden. Und von diesem Moment an hat die Ukraine bis zum letzten Atemzug für diese Entscheidung gekämpft. Schließlich ist die russische Aggression gegen die Ukraine derzeit in vollem Gange. Und es sei daran erinnert, dass einer der Hauptgründe für die Invasion die Entukrainisierung und Enteuropäisierung des Landes ist. Deshalb ist es ein hoffnungsspendendes Signal, dass Deutschland einen EU-Beitritt der Ukraine unterstützen möchte. Jedes Europäische Mitgliedsland sollte verstanden haben, dass die Ukraine in den Köpfen der Menschen längst teil der Europäischen Gemeinschaft ist, da sie für ihre Werte einsteht und kämpft. Nun muss auch formell dieser Schritt vorangetrieben werden.

 

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