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Pressemitteilung - 18.04.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in Ukraine
Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die russischen Aggressoren mehr als 10 Lebensmittellager, mehrere Dutzend Tanklager, Tausende von Stromleitungen und 10.000 Umspannwerke zerstört. Auch von den medizinischen Einrichtungen wurden 347 beschädigt und 36 vollständig zerstört. 78 Krankenwagen wurden ausgeschaltet. In einigen Städten wie Mariupol ist die Infrastruktur zu 98% zerstört, in Schytomyr wurden über 1.500 Wohnhäuser dem Erdboden gleich gemacht. Der Schaden an der ukrainischen Infrastruktur ist enorm. Insgesamt wird er auf über eine Trillion Euro geschätzt.
Ukrainische Strafverfolgungsbeamte haben die Leichen von 1.084 Zivilisten gefunden, die von russischen Besatzern in der Region Kyjiw getötet wurden. Mehr als 300 Leichen von Opfern sind noch nicht identifiziert worden.
Täglich erreichen uns neue schreckliche Meldungen. Aus Satellitenbildern der amerikanischen Raumfahrtbehörde geht hervor, dass die russischen Soldaten in der Nähe von Mariupol (Manush) ein 300 Meter langes Massengrab ausgehoben haben. Diese Ausmaße lassen die schrecklichen Gräueltaten, die die Menschen der Stadt erleiden mussten und müssen nur erahnen. In der Polizeistation von Kachowka in der Region Cherson haben russische Besatzer eine Folterkammer eingerichtet. Dort schlagen und foltern sie inhaftierte Männer mit Elektroschocks.
Der ukrainische Präsident rief die Menschen in seinem heutigen Videoapell an sein Land dazu auf, achtsam zu sein. In Cherson und Saporoschija werden die Menschen von russischen Soldaten aufgefordert Fragebögen mit ihren persönlichen Informationen und Passdaten auszufüllen, vermeintlich um humanitäre Hilfe zu erhalten. Hiermit soll jedoch erneut ein gefälschtes Referendum aus Moskau heraus initiiert werden. Die ganze Rede finden Sie hier.
Heute ist für östliche Christen Karfreitag. Russland lehnte es ab für die Osterfeiertage eine Feuerpause zu vereinbaren.
II. Aktuelles aus dem Hilfsstab
Morgen findet ab 13 Uhr die Demonstration unter dem Thema „stop russian war crimes“ statt. Beginn ist auf dem Rathausmarkt Hamburg. Weiter ziehen die rund 2.000 angemeldeten Demonstranten zum Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg.
Die Stadt Hamburg unterstützt den Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit e.V, eines der Gründungsmitglieder des Ukrainischen Hilfsstabs, mit einer Ehrenamtsförderung in Höhe von 200.000 €. Hiermit kann die umfangreiche Infrastruktur, welcher der Hilfsstab mit seinen fast 100 Vollzeitfreiwilligen im Bereich der Betreuung Schutzsuchender, Organisation von Hilfslieferungen und Beratung durch das Call Center aufgebaut hat, auch in Zukunft weitergeführt werden.
Die Schul- und Bildungscloud des Landes Niedersachsen ist nun auch in ukrainischer Sprache nutzbar. Dieses Instrument hilft den ukrainischen Kindern, die Sprachbarriere zu überwinden und erleichtert das Ankommen und die schulischen Bemühungen. Wir begrüßen diese Ergänzung der Schulplattform und hoffen, dass die ukrainischen Kinder in den deutschen Schulen herzlich willkommen geheißen werden. Die Schulcloud finden Sie hier.
Am Nachmittag des 09.06. wird es im Rahmen des Helgacups auf der Alster in Hamburg für ukrainische Kinder und ihre Begleitpersonen, die Möglichkeit geben an einem Segelnachmittag teilzunehmen, bei dem die Kinder erste Grundlagen des Segelns kennenlernen können.
III. Forderungen
Wir begrüßen die Entscheidung des Komitees des UNESCO-Weltkulturerbes die jährliche Sitzung, welche dieses Jahr im russischen Kasan stattfinden sollte, zu verschieben und die Sitzung nicht unter russischem Vorsitz oder in Russland abzuhalten. Alle internationalen Organisationen sollten Russland ausschließen und die Zusammenarbeit mit dem totalitären Regime Putins beenden.
Die Ukraine ist weiterhin auf die Unterstützung ihrer westlichen Partner angewiesen. Durch die Lieferung weiterer Waffen und Abwehrsystemen, für die die Luft, könnten viele Tode verhindert werden. Die Verfahren zur Bereitstellung dieser Güter müssen weiter beschleunigt werden.
Ein Öl- und Gasembargo wäre weiterhin der schwerste Schlag gegen Russlands Wirtschaft.
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