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Pressemitteilung - 19.07.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in der Ukraine

In den letzten 24 Stunden beschossen russische Truppen die Regionen Donezk, Dnipropetrowsk, Mykolajiw, Charkiw, Luhansk, Sumy, Cherson und Odesa. 14 Menschen wurden getötet. 29 Bürger wurden verletzt, darunter 3 Kinder. 

Bis zum 18. Juli haben russische Truppen mehr als 3.000 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, meist auf zivile Ziele. 

Die Vertreter von 16 EU-Mitgliedstaaten, Israel und der Schweiz haben am Montag, angeführt von der EU-Vertretung in der Ukraine, Winnyzja besucht. Bei einem russischen Raketenangriff auf das Zentrum der Regionalhauptstadt kamen am 14. Juli 24 Menschen ums Leben, darunter drei Kinder, mehr als 200 wurden verletzt. 

Die ukrainische Armee hat Angriffe der russischen Armee in Slowjansk und Bachmut abgewehrt und sie zum Rückzug gezwungen. Im Raum Awdijiwka zog sich der Feind mit Verlusten zurück, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee in seinem Lagebericht am 18. Juli mit. Die Lage an der Front konnte sich auch dank der Himars-Lieferungen Amerikas stabilisieren, wie Oberbefehlshaber Saluschnyj bei einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten (JCS), General Mark Milley mitteilte.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Wir erinnern an die am 25.08.2022 stattfindende Weiterbildungsmesse „Markt der Möglichkeiten“ im Kongress Centrum Hamburg statt, welche besonders Ukrainerinnen und Ukrainern potenziell kurz- bis mittelfristig eine berufliche Weiterbildung und Perspektive geben soll. Die Messe, welche erneut auch auf Ukrainisch geleitet wird, beherbergt die Zentrale Anlaufstelle Anerkennung mit dem Hamburg Welcome Center, die zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse beraten können. Zudem sind viele weitere Bildungseinrichtungen und Arbeitgeberverbände anwesend.

III. Weitere Geschehnisse und Forderungen

Die Russen haben 108 ukrainische Kinder, denen die elterliche Fürsorge entzogen wurde, aus dem Gebiet Donezk in das Gebiet des Aggressorlandes gebracht. Die Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren, denen zuvor die russische Staatsbürgerschaft gegeben wurde, wurden bei Pflegefamilien “untergebracht”. Die ukrainischen Waisenkinder hatten zuvor per Dekret des Präsidenten Russlands die russische Staatsbürgerschaft “im Schnellverfahren” erhalten. Das von Putin unterzeichnete Dokument ermöglicht es verschiedenen Personen, die russische Staatsbürgerschaft für ukrainische Waisenkinder aus den vorübergehend besetzten Gebieten zu beantragen. Bisher wurden mehr als 234.000 ukrainische Kinder aus neun vorübergehend besetzten ukrainischen Regionen in russisches Hoheitsgebiet deportiert. Wir erinnern an die Ansprache der russischen Abgeordneten Lilia Salavatovna Gumerova vor dem russischen Parlament. Diese erklärte, dass „die Kinder aus den befreiten Gebieten nicht ausreichend russisch sprechen und daher ein intensives Russischprogramm erhalten, um eingegliedert zu werden“. Diese Worte zeigen erneut deutlich die Absicht des russischen Regimes. Jegliche ukrainische Kultur und Sprache sollen vernichtet werden, angefangen durch die Indoktrination der ukrainischen Kinder, welche aus ihrem Heimatland entführt wurden, mit russischer Propaganda und Sprache. 

Am Montag haben sich die EU-Außenminister auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Es gibt keine zusätzlichen Maßnahmen gegen den russischen Energiebereich. Mit dem neuen Sanktionspaket werden hauptsächlich die früheren Sanktionen gegen Russland präzisiert und neue Personen auf die Sanktionsliste ergänzt. Das siebte Sanktionspaket kann daher als sehr wirkungsschwach bezeichnet werden. Man muss begreifen, dass Putin die Energieabhängigkeit Europas so lange als Druckmittel einsetzen wird, bis ein totales Embargo auf Gas und Öl umgesetzt wurde. Dies beweist der Stopp der Exporte von Gas an einige Mitgliedstaaten. Die Sanktionen müssen daher dringend auf den Energiesektor ausgeweitet werden und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt werden.

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