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Pressemitteilung – 20.07.23
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
I. Aktuelle Lage in der Ukraine
In Mykolaiv zerstörte der russische Beschuss Wohngebäude und verletzte 19 Menschen, darunter auch Kinder. In Odesa wurden ein Verwaltungsgebäude zerstört und Wohngebäude beschädigt. Mindestens 4 Menschen wurden verletzt. In Sumy traf eine feindliche Drohne ein Gebäude des Kindererholungszentrums. In der Region Tschernihiw zielten die Drohnen auf Wohnhäuser. Es könnte Verletzte geben, wie die regionalen Militärverwaltungen mitteilten.
Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine wurden 494 ukrainische Kinder getötet und 1.067 Kinder verletzt. Die meisten Opfer unter den Kindern stammen aus der Region Donezk. Darüber hinaus wurden 1.008 ukrainische Kinder als vermisst gemeldet und 19.592 deportiert. Gleichzeitig wurden 15.030 ukrainische Kinder gefunden und 385 kehrten nach Hause zurück, wie die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine mitteilte.
Bis zum 19. Juli wurden etwa 221 ukrainische Bürger durch russische Minen und andere Sprengkörper getötet und weitere 450 verletzt. Weiterhin sind rund 20% des ukrainischen Territoriums durch Russland vermint.
Die ukrainische Armee hat im Raum „Tawrija“ im Süden des Landes einen bestimmten Erfolg. Das erklärte der Befehlshaber der Truppengruppierung
„Tawrija“, Brigadegeneral Olexandr Tarnawskyj. Die Verteidigungskräfte vertreiben den Feind und setzten sich in den erreichten Stellungen fest. Es konnten ihm zufolge 35 Militärgeräte zerstört werden, darunter Kampfpanzer, acht Schützenpanzer, drei Haubitzen 2A65 „Msta-B“, eine Selbstfahrlafette 2S3
„Akazija“, zwei Geschütze 2S5 „Giazint“, ein System der elektronischen Kampfführung „Pole“. Außerdem seien acht feindliche Munitionsdepot zerstört worden.
II. Solidarität mit der Ukraine
Noch diese Woche ist in der Passage der Städtepartnerschaften (in der U-Bahn Unterführung zwischen Rathausmarkt und Jungfernstieg) die Ausstellung „Next Station Ukraine“ zu sehen, welche Bilder der Kyiver und Charkiwer Metrostationen ukrainischer Fotografen zeigen, als diese zu Schutzbunkern vor den russischen Bomben wurden. Das Projekt wurde von Ströer CEO Stotz, Generalkonsulin Dr. Tybinka, Kultursenator Dr. Brosda, Europaausschussvorsitzender Ilkhanipour und den Organisatoren von N-Ost eröffnet.
Am 25. Juli 2023 werden ab 16:00 Uhr in einer Kunstausstellung Werke von Kindern im Alter von 13 bis 17 Jahren aus der Ukraine im Rahmen der Bremer Kunsttage präsentiert. 30 Kinder kamen aus verschiedenen Regionen der Ukraine, die von der russischen Aggression in der Ost- und Südukraine betroffen sind, in das Lidicehaus in Bremen. Während ihres Aufenthalts in Bremen nahmen die Kinder an kreativen Workshops, Outdoor-Aktivitäten und Ausflügen teil, besuchten Museen und Ausstellungen, tauschten sich mit der deutschen Gemeinschaft aus und lernten neue Freunde kennen.
Am 28. Juli 2023 wird die ukrainische Gemeinschaft in Hamburg ab 15:30 Uhr im Musikpavillon Planten un Blumen den Tag der ukrainischen Staatlichkeit feiern. Auf dem Programm stehen eine Kunstausstellung, ein Benefizkonzert, eine öffentliche Diskussion mit Vertretern der ukrainischen Gemeinschaft und eine Diskussion über Entwicklungsperspektiven. Interessante Begegnungen und Gespräche mit Referenten. Außerdem gibt es eine Wohltätigkeitsmesse und eine Auktion zugunsten der Donbass-Stiftung.
III. Weitere Geschehnisse
Russlands Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen, die mit seiner umfassenden Aggression begann, hat zu einem starken Anstieg der weltweiten Getreidepreise geführt. Der “Getreide-Deal” im Juli 2022 war ein wichtiger Sieg der internationalen Gemeinschaft über die Pläne des Kremls, die Ukraine zu isolieren. Im Rahmen des Getreideabkommens wurden etwa 33 Millionen Tonnen Lebensmittel auf die Weltmärkte gebracht und in 45 Länder geliefert. Etwa 2/3 der Gesamtexporte gingen in den globalen Süden. Ukrainische Lebensmittel sind für die weltweite Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung. Mehr als 400 Millionen Menschen, vor allem in Afrika und Asien, sind davon abhängig. Dank der Getreideinitiative wurde mehr als die Hälfte des weltweiten Angebots des UN-Welternährungsprogramms durch ukrainisches Getreide gedeckt. Mit der Aufkündigung des Getreideabkommens ist der Kreml von der Erpressung zu echten Versuchen der globalen Destabilisierung übergegangen und setzt auf Chaos und Flüchtlingsströme, um die Aufmerksamkeit der Welt von seiner Aggression gegen die Ukraine abzulenken.
Die russischen Angriffe zielen seit Wochen aktiv auf die Infrastruktur zur Erzeugung und Lagerung ukrainischen Getreides und zeigen, dass Russland egal auf welchem Weg die Versorgung der Weltgemeinschaft mit ukrainischem Getreide unterbinden will. Bereits die Sprengung des Kachowka-Staudamms war eine Katastrophe für die Lebensmittelerzeugung, in deren Folge es Jahre dauern wird die überschwemmten Felder und zerstörten Einrichtungen erneut in Betrieb nehmen zu können. Gleichzeitig werden die noch vorhandenen Lagerkapazitäten angegriffen, wie die aktuelle Zerstörung von 60.000 Tonnen Getreide in Tschornomorsk zeigt. Tag für Tag verstärkt Russland hiermit die negativen Konsequenzen für die Ernährungssicherheit der ganzen Welt.