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Pressemitteilung - 22.03.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in Ukraine
Mehr als die Hälfte der zivilen Einwohner der belagerten Stadt Tschernihiw, haben die Stadt verlassen. Die verbleibenden Menschen sind krank, alt oder können nicht für sich selbst sorgen. Die Vororte wurden völlig zerstört. Die Stadt hat keine Elektrizitäts- oder Wasserversorgung. Reparaturen sind aufgrund des andauernden Beschusses nicht möglich. Auch zwei „Superbomben“ wurden heute über Mariupol abgeworfen. Das Ziel ist deutlich: die komplette Zerstörung und so viele tote Menschen wie möglich.
Seit Beginn der Invasion hat Russland bereits über 1.100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Bisher wurden bereits 3.780 Gebäude beschädigt. 651 wurden vollständig zerstört. Über 80.000 Quadratkilometer der Ukraine sind von Russland bereits mit Minen oder explosivem Material versehen. Erfahrungen aus anderen Teilen der Erde zeigen, dass der Einsatz von Minen barbarisch ist und noch lange nach Kriegsende zivile Leben fordern wird. Die russischen Truppen beschossen auch heute wieder Lebensmittellager. Sie destabilisieren die Nahrungsversorgung der Ukraine. Den Preis dafür zahlen besonders vulnerable Personengruppen, wie Kinder, Schwangere, kranke und ältere Menschen.
Die Europäische Weltraumorganisation informiert darüber, dass auf dem Gebiet in der Nähe des Atomkraftwerks Tschernobyl, sieben verschiedene Feuer ausgebrochen sind. Seit der Übernahme des AKWs durch russische Truppen gibt es regelmäßige Vorkommnisse, die die atomare Sicherheit der Ukraine und ganz Europa gefährden.
Journalisten berichten davon, dass russische Truppen damit begonnen haben, internationale Journalisten in Mariupol zu jagen, um sie einzusperren oder zu töten. Dies zeigt, wozu Russland bereit ist, um die Wahrheit über ihre Kriegsverbrechen in der Ukraine zu vertuschen. Auch lokale Mandatsträger werden verschleppt. In
Hostomel wurde ein Pferdestall von russischen Soldaten bewusst in Brand gesetzt. 25 Pferde sind lebendig verbrannt.
Die Verluste russischer Seite übersteigen nun die 15.000 Mann. Moskau hat Probleme bei der Versorgung ihrer Truppen mit Kraftstoff, Lebensmittel und Munition.
II. Aktuelles aus dem Hilfsstab
Am 26.03.2022 findet um 10 Uhr wieder eine Kundgebung am Jungfernstieg statt. Zu dieser ruft der Ukrainische Hilfsstab mit seinem breiten Bündnis aus parteiübergreifenden Partnern auf. Das Thema der Kundgebung ist „Save Ukraine – Save Europe“. Schwerpunkt ist es für die Freiheit der Ukraine und die Sicherheit in Europa auf die Straße zu gehen.
Gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG verteilen wir kostenlos Telefonkarten für Schutzsuchende aus der Ukraine. Um eine reibungslose Ausgabe der SIM- Karten sicherzustellen, sind diese ab sofort zentral an folgender Adresse erhältlich: Habichtstr. 82, 22305 Hamburg.
III. Forderungen
Trotz der Bemühungen der Regierung der Ukraine und den internationalen humanitären Organisationen, dauert die russische Blockade der humanitären Korridore weiter an. Die belagerten Städte können nicht mit Nahrung versorgt werden und die humanitäre Situation ist katastrophal. Menschen berichten, dass Ukrainer, welche die Städte verlassen wollen, von den russischen Truppen verschleppt werden. Russland muss umgehend die humanitären Korridore freigeben, damit Menschen evakuiert und versorgt werden können. Solange die Russische Föderation unschuldige Zivilisten durch diese Blockade aushungern lässt, darf sie nicht weiter Mitglied der internationalen Organisationen sein.
Die gefangen genommenen Journalisten, Mandatsträger und Einwohner müssen umgehend freigelassen werden.
An den Grenzen zu Belarus und Russland übertreten täglich hunderte LKWs die Grenzen aus der EU. Staaten, welche an der Tötung unschuldiger Zivilisten und Zerstörung der Ukraine aktiv sind, dürfen keine Waren aus der EU erhalten. Ein volles Embargo gegen Russland und Belarus muss konsequent eingeführt werden.
Aufgrund von Hackerangriffen kann es weiterhin zu Störungen der offiziellen ukrainischen Regierungsseiten und Emails kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
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