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Pressemitteilung - 22.07.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in der Ukraine

 In den letzten 24 Stunden beschossen russische Aggressoren die Regionen Donezk, Charkiw, Mykolaiw, Dnipropetrowsk, Sumy, Luhansk, Cherson, Tschernihiw und Saporischschja. Es wurden 10 Menschen getötet. 42 Bürger wurden verletzt, darunter 1 Kind. 

Im vorübergehend besetzten Cherson boykottieren Lehrer und Schüler die “russischen Schulen”. Die ukrainische Verwaltung tut jedoch alles in ihrer Macht Stehende, um den Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten und die Lehrer zu beschäftigen, berichtet Yurii Sobolevskyi, der Bürgermeister von Cherson. “Dank des Patriotismus der Mitglieder der Bildungseinrichtungen von Cherson ist die Besatzungsverwaltung in ihren schrecklichen Bemühungen gebremst.“ Auch die Fabrik- und Minenarbeiter weigern sich, für die Russen zu arbeiten und verüben “stille Sabotage”. 

Die Streitkräfte der Ukraine zerstörten am 21. Juli fünf militärische Mannschaftsquartiere und zwei russische Munitionsdepots in den Bezirken Skadowsk und Beryslaw in der Region Cherson. Gesamte Kampfverluste der russischen Aggressoren in der Ukraine seit dem 24. Februar bis 22. Juli sind Schätzungen zufolge: 39000 Soldaten; 1704 Panzer; 3920 gepanzerte Fahrzeuge; 863 Artilleriesysteme; 221 Flugzeuge; 188 Hubschrauber; 2803 militärische Kraftfahrzeuge und Treibstofftanks; 15 Militärboote. Der russische Feind erlitt die größten Verluste des vergangenen Tages in den Richtungen Kryvyi Rih und Bakhmut, wie der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine mitteilte.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

 Wir erinnern, dass die Ausstellung „Sounds of the city“, welche Skulpturen aus typischen Klängen ukrainischer Städte und ihre Entstehungsgeschichten zeigt, noch bis zum 27.07.22 in Hamburg zu sehen ist. Die Exponate, Filme und Klänge werden am Neuen Wall 76 (Paulsenhaus) kostenlos gezeigt. Alle Informationen darüber erhalten Sie auf der Internetseite der Partner des Ukrainischen Hilfsstabs, die Ukrainian Days in Hamburg.

Wir informieren darüber, dass die Stadt Hamburg vom Krieg in der Ukraine betroffenen Studierenden und Studieninteressierten weitere Finanzhilfen in Höhe von 100.000 € zur Verfügung stellt. Alle Informationen finden Sie hier

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg bietet in den Sommerferien ein vielfältiges Programm für Kinder an. In verschiedenen Themenwochen sind besonders Kinder aus der Ukraine angesprochen, um sich mit Märchen, Handwerk und Tieren näher zu beschäftigen. Weitere Informationen finden Sie hier

Schutzsuchende Menschen können sich ab sofort für das Angebot PREPARE NEWCOMERS der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) bewerben, welche einen Beitrag für die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern leisten möchte. Das Projekt PREPARE NEWCOMERS soll den Teilnehmenden kostenfrei dabei helfen, die sprachlichen Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland zu erreichen. Zugleich werden die Teilnehmenden vorbereitet auf den Beginn eines Studiums, einer Ausbildung oder mit der BHH gleich beides zusammen. Alle Informationen finden Sie hier.

III. Weitere Geschehnisse und Forderungen

Am 22. Juli unterzeichneten die Vertreter der Ukraine, der Türkei, der Vereinten Nationen (UN) und der Russischen Föderation ein Abkommen über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide und anderen Lebensmitteln aus den Häfen der Ukraine. Das Abkommen hat eine Gültigkeit von 120 Tagen ab dem Datum der Unterzeichnung. Diese Vereinbarung könnte zwar die Ausfuhr von Nahrungsmitteln aus der Ukraine ermöglichen und daher die Lebensmittelnotlagen auf der Welt entspannen, man darf jedoch nicht denken, dass hierdurch die Versorgungsengpässe gestoppt sind. Russland hält weiterhin das Schwarze Meer unter militärische Gewalt. Da sich Russland bereits in der Vergangenheit als unverlässlicher Partner gezeigt hat, ist der Bestand des Abkommens zudem unklar. Weiterhin riskieren ukrainische Landwirte täglich ihr Leben, um die Ernte einzufahren und die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten, während russische Flieger für Verwüstung und Tod sorgen. 

Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, den Gasverbrauch in Europa bis zum nächsten Frühjahr um 15 % zu senken. Die Senkung des Gasverbrauchs vor der kalten Jahreszeit ist für die Versorgungssicherheit in Europa von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus bedeutet die Begrenzung der Einnahmen des Putin-Regimes einen wichtigen Beitrag zum Sieg der Ukraine. Dem Vorschlag der Europäischen Kommission fehlt jedoch das Wichtigste – ein klar definierter Plan zur Verringerung der industriellen Gasnachfrage. Es wird erwartet, dass dieser Winter der schwierigste für Europa sein wird, und die Drohung Russlands, die Gaslieferungen vollständig einzustellen, ist durchaus real. Der Plan der Europäischen Kommission schlägt allerdings einen “flexiblen” Ansatz für den Vorrang der Industrie beim Zugang zu Gas vor, was “grünes Licht” für die Industrielobbys bedeutet. Dies ist sehr gefährlich, da es die Wirksamkeit des gesamten Plans zur Reduzierung der Gasnachfrage in der EU in Frage stellt. Der Krieg in der Ukraine wird durch russische Exporte fossiler Brennstoffe bezahlt, die Putin als Waffe eingesetzt hat. Europa braucht konzertierte Aktionen und ein verantwortungsvolles Geschäftsgebaren.

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