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Pressemitteilung - 23.03.22

Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Die russischen Truppen in verschiedenen besetzten Gebieten erlauben es nicht, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Toten begraben. Zudem werden die Wege in die Krankenhäuser blockiert. Frauen sind gezwungen Kinder ohne ärztliche Begleitung zu gebären. In der Region Sumy werden Zivilisten gezwungen ihre Häuser zu verlassen und zu Fuß nach Russland zu gehen. Diese Geiselnahme ethnischer Ukrainer muss umgehend gestoppt werden.

 Im ganzen Land setzen russische Truppen fort Wohngebäude, Krankenhäuser und Brücken zu zerstören. So wurde am heutigen Morgen eine Brücke in Tschernihiw zerbombt, welche zur Evakuierung von Bürgern der Stadt genutzt wurde. In Mariupol verschärft sich die Situation täglich. Rund 100.000 Personen in der belagerten Stadt sind von einer humanitären Katastrophe betroffen. Weder Wasser noch Medizin oder Nahrung erreicht diese Menschen, da Russland die humanitären Korridore weiterhin blockiert. Auch die Bemühungen der ukrainischen Regierung, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren, scheitern meist. Humanitäre Helfer werden von russischen Truppen verschleppt. Doch trotz dieser katastrophalen Verhältnisse konnten heute 7.026 Menschen die Stadt verlassen. 

Ukrainische Truppen kämpfen weiterhin mit kleinen Erfolgen gegen die russischen Stellungen und Flugzeuge. Der Präsident der Ukraine wandte sich heute nochmals an die russischen Soldaten und teilte mich, dass jeder von ihnen für die Tötung unschuldiger Menschen verantwortlich ist. Früher oder später werden sie dafür zur Verantwortung gezogen. Das erste Verfahren gegen einen russischen Soldaten aufgrund diverser Kriegsverbrechen wurde heute von der Generalstaatsanwältin der Ukraine eingeleitet. 

Russische Soldaten haben zudem ein neu ausgestattetes Labor in Tschernobyl zerstört und Ausrüstung im Wert von 6.000.000 € geplündert.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Das ukrainische Außenministerium hat eine Seite erstellt, auf der hilfreiche Informationen über die Spenden von humanitärer Hilfe, Unterbringung ukrainischer Schutzsuchender, Teilnahme an der Ausländerlegion oder medizinische Unterstützung zu finden sind: https://war.ukraine.ua/support- ukraine/ 

 

III. Forderungen

Auf die Entlassung eines in Baden-Baden lebenden Ukrainers aus Odesa, aufgrund seiner Meinungsäußerung gegen die russische Invasion in der Ukraine, reagierte nun auch der ukrainische Außenminister: 

„Mein Signal an alle Putin-Unterstützer in Deutschland und in anderen Ländern ist, dass Sie wie die Piloten russischer Flugzeuge sind, die ukrainische Zivilisten töten. 

Durch Ihre stille Zustimmung oder offenen Unterstützung haben sich ukrainische Kinder siebenundzwanzig Tage hintereinander in Kellern vor russischen Bomben verstecken müssen. 117 Kinder sind bereits gestorben und 155 verletzt. Erwachsene können ihre Lieben wegen Artilleriebeschuss nicht begraben. Auch Sie sind verantwortlich für die Kriegsverbrechen der russischen Armee in Mariupol, Charkiw, Sumy, Wolnowacha, Cherson und anderen Teilen der Ukraine. 

Rizzi, Sie in Baden-Baden machen sich Sorgen um Ihren Ruf bei russischsprachigen Kunden. Doch Sie sollten verstehen, dass Ihre Reputation jetzt zerstört ist. Und selbst die effektivsten deutschen Reinigungsmittel werden das Blut unschuldiger Menschen nicht von Ihren Händen und aus Ihrem Restaurant waschen.“

In den letzten zwei Wochen erhielt die Ukraine über 100.000 Tonnen humanitäre Hilfe. Diese Ladungen werden schnell ausgeliefert und über spezielle Lager in den verschiedenen Regionen verteilt. Aber die Ukraine ist weiterhin verstärkt auf diese Hilfsgüter angewiesen. Daher muss der Prozess der Hilfsgütersendung weiter vereinfacht werden. Jeder wird gebeten mitzuhelfen. Die Versorgung muss 24/7 aufrechterhalten werden, da die Ukraine sich aufgrund der Zerstörung durch Russland kaum noch selbst versorgen kann. 

Auch die Lieferung neuer Defensivwaffen muss dringend entschieden werden. Eine Flugverbotszone über der Ukraine existiert immer noch nicht. Die Internationale Gemeinschaft muss eine solche Einrichten. Umgehend werden Luftabwehrsysteme erfordert. Die Beispiele aus Israel zeigen, wie die Zivilbevölkerung mit einem solchen „Iron Dome“ geschützt werden kann. Das Zögern der westlichen Partner kostet der Ukraine täglich Kinderleben.

Aufgrund von Hackerangriffen kann es weiterhin zu Störungen der offiziellen ukrainischen Regierungsseiten und Emails kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

 

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