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Pressemitteilung - 23.06.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in der Ukraine
Erneut wurde wegen des Beschusses durch russische Streitkräfte in fast der gesamten Ukraine Luftschutzalarm ausgerufen. In den letzten 24 Stunden haben russische Aggressoren die Regionen Luhansk, Dnipropetrowsk, Donezk, Charkiw, Sumy, Tschernihiw, Mykolajiw, Saporischschja und Cherson unter Beschuss genommen. 27 Menschen wurden getötet. 70 Bürger, darunter 6 Kinder, wurden verletzt.
Russland verlegt mehr Truppen und Ausrüstung und startet eine Offensive an zwei Fronten, wie der Generalstab berichtet. An der Front in Charkiw konzentrieren sich die russischen Einheiten darauf, die ukrainischen Verteidigungskräfte daran zu hindern, sich den Besatzungstruppen an der Front in Slowjiansk von hinten zu nähern.
Die Situation in der vorübergehend okkupierten Hafenstadt Mariupol ist anhaltend dramatisch und verschärft sich zusehends. Leichen werden von den russischen Truppen in Geschäften und auf Müllhalden zurückgelassen, die örtliche Bevölkerung ist dem Risiko ausgesetzt, an Infektionen zu sterben, wie der Bürgermeister berichtet. „In diesem Sommer wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu Ausbrüchen von Infektionskrankheiten, insbesondere der Cholera, kommen, die zu Tausenden von Todesfällen führen können.“
Auch Mykolajiw steht unter schweren Beschuss der russischen Armee, die Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen, die Metro und Lager für Lebensmittel beschießt und zerstört.
II. Aktuelles aus dem Hilfsstab
Am 30. Juni 2022 findet um 19 Uhr ein Podiumsgespräch zum Thema „Ein anderer Alltag – wie Bilder im Krieg entstehen“ am Hamburger Mahnmal St. Nikolai statt. Diese Veranstaltung ist der Abschluss eines Rahmenprogrammes anlässlich der Ausstellung „Wir hatten ein normales Leben“, bei der man noch bis zum Ende des Monats Fotografien aus der friedlichen Ukraine und Aufnahmen vom Krieg ansehen kann.
Am 08., 09. Und 10. Juli 2022 veranstaltet das Hamburger Rathaus gemeinsam mit dem Ukrainischen Hilfsstab eine Team-Quest, damit sich ukrainische Kinder untereinander kennenlernen. Während der interaktiven Erkundungstour durch das Rathaus um 09:30/12:30 können sich die Eltern und Angehörigen der Kinder austauschen und über Angebote während der Schulferien informieren.
Am 26. Juni 2022 findet ab 14:30 Uhr ein ukrainisches musikalisches Theaterstück „Die Eule findet den Beat“ für die ganze Familie statt. Gefördert durch diverse Einrichtungen startet die Prämiere in der FABRIK (Barnerstraße 36, Hamburg).
Bis zum 03. Juli zeigt die ukrainische Künstlerin Angela Kuschchyk in der St. Nikolai Hauptkirche am Klosterstern (Harvestehuder Weg 118) ihre Werke unter dem Namen „Lalibela and war in Ukraine“, in denen sie ihre Erfahrungen während des Angriffs auf Kyiv verarbeitete.
III. Mitteilungen des Präsidenten und Forderungen
Wir begrüßen die Entscheidung die Ukraine als EU-Beitrittskandidaten zu ratifizieren. Dies ist ein historischer Tag für die Ukraine und ihre Bevölkerung, die bereits so viele Jahre kämpfte, um auch formell Teil der europäischen Wertefamilie zu sein. Die Regierung in Kyiv teilte mit, dass man bis Ende des Jahres die Voraussetzungen für den Beitritt erreichen möchte.
Darüber hinaus unterstützen 80 % der EU-Bürger Sanktionen gegen Russland. Es ist daher wichtig, die Sanktionen gegen Russland und Belarus, welches den Krieg in der Ukraine maßgeblich mitunterstützt, weiter zu verschärfen. Für Präsident Wolodymyr Selenskyj sind die jüngsten Drohungen Russlands gegen Litauen und der Druck des Aggressors auf die Energielieferungen Argumente für die Verabschiedung des siebten Pakets von EU-Sanktionen gegen Russland:
“Ich betone bei allen Verhandlungen immer, dass das siebte Sanktionspaket der Europäischen Union so schnell wie möglich umgesetzt werden muss. Russland muss wegen des Krieges und seiner aggressiven antieuropäischen Politik einen ständig wachsenden Druck verspüren. (…) Eine weitere russische Bedrohung Litauens, eine weitere Welle von Druck im Energiebereich, eine weitere Ladung von Lügen russischer Beamter über die Nahrungsmittelkrise – all das sind Argumente für die Verabschiedung des siebten Sanktionspakets.”
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