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Pressemitteilung - 24.03.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Seit Start der russischen Invasion in die Ukraine, welche vor genau einem Monat begann, hat Russland bereits 1.200 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Immer wieder treffen die Bomben auf dicht besiedelte Wohngebiete. Bisher wurden schon 128 Kinder getötet. 172 weitere verletzt. Heute Morgen setzten die russischen Truppen in Luhansk Phosphor-Munition ein. Die Feuer, die durch diese Explosionen entstehen, sind mit Wasser nicht zu löschen. Der Einsatz dieser Waffen gegen zivile Ziele gilt als Kriegsverbrechen und ist unter der Genfer Konvention verboten. Russische Angriffspläne, welche durch ukrainische Kräfte sichergestellt werden konnten, beweisen dass die Angriffe auf zivile Ziele bereits langfristig geplant waren. 

Doch täglich erleidet die russische Armee herbe Verluste, aufgrund der entschlossen um ihre Existenz kämpfenden Soldaten in den ukrainischen Streitkräften. Heute wurde ein Kriegsschiff der russischen Flotte zerstört. Zudem sind bereits 15.800 russische Soldaten außer Gefecht gesetzt – mehr als Russland in seinen 10 Jahren (1979-1989) in Afghanistan verloren hat. 1.000 russische Soldaten wurden gefangen genommen. 

In den vorübergehend besetzten Städten zwingen die Besatzer die Lehrerinnen und Lehrer nun auf Russisch zu unterrichten. Dies ist ein weiteres Zeichen, dass Russlands Ziel in der Ukraine nicht die Entmilitarisierung ist, sondern die Kultur der Ukraine auszumerzen. 15.000 Einwohner wurden bereits aus Mariupol nach Russland verschleppt. 

Neben der Strom- und Gasversorgung ist auch die Wasserversorgung hunderttausender Ukrainerinnen und Ukrainer ausgesetzt. Auch die medizinische Versorgung ist in vielen Teilen des Landes zusammengebrochen. Die Menschen leiden bereits jetzt an einer humanitären Katastrophe.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Unsere Lager für Sachspenden verzeichnen einen massiven Rückgang der Sachspendenbereitschaft. Wir sind dringend darauf angewiesen, dass Menschen weiterhin die benötigten Hilfsgüter an die Annahmestelle(n) bringen, damit die Ukrainerinnen und Ukrainer in den Krisengebieten versorgt werden können. Die genaue Adresse lautet Stockemeyerstraße 43, 20457 Hamburg. Die Öffnungszeiten sind Mo-Fr 16-20 Uhr und Sa-So 14-19 Uhr. Eine Liste mit den benötigten Gütern findet die Öffentlichkeit hier

Nach dem gestrigen Aufruf des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, haben sich heute ca. 75 Personen bei einer Initiativdemonstration vor dem Russischen Generalkonsulat in Hamburg am Feenteich versammelt. Ab 19 Uhr demonstrierten sie gegen die Invasion Russlands in die Ukraine, welche seit heute genau einen Monat andauert. 

Wir kritisieren, dass viele Angebote in Hamburg auf russischer Sprache durchgeführt und beworben werden. Auch wenn einige Ukrainerinnen und Ukrainer russisch sprechen, so verstehen sie dennoch die ukrainische Sprache, welche die einzige Amtssprache der Ukraine ist. Besonders in der aktuellen Situation, in der die Ukraine gegen Russland um ihre Kultur und auch Sprache kämpft, ist es für einige Schutzsuchende eine große Belastung mit der russischen Sprache konfrontiert zu werden. Indes interessieren sich immer mehr Menschen für die ukrainische Kultur und Sprache. Es gibt es bereits Initiativen, welche den Deutschen die ukrainische Sprache näherbringen wollen. Unter folgendem Link findet die Öffentlichkeit kostenlose Sprachkurse für ukrainisch-deutsch.

 

III. Forderungen

Die UN rechnet nach einem Monat der Invasion damit, dass bereits 4.3 Millionen Kinder ihr Zuhause verloren haben. Dies ist die Hälfte der gesamten minderjährigen Bevölkerung des Landes. Davon mussten 1.8 Millionen Kinder das Land verlassen. Hauptaugenmerk muss es sein, die Kinder zu schützen und ihre Versorgung sicherzustellen. Das Ukrainische Generalkonsulat in Hamburg bittet um die Mithilfe der norddeutschen Behörden bei den Aufgaben aus dem UN- Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Besonders soll die Bewegung unbegleiteter Kinder aus der Ukraine erfasst werden, sie bei der Unterbringung nicht von Geschwistern getrennt werden und eine Aufnahme oder gar Adoption der Kinder ohne Einbeziehung ukrainischer Gerichte verhindert werden. Das Generalkonsulat in Hamburg bittet dringend, darüber informiert zu werden, wenn unbegleitete Minderjährige registriert werden. 

Mehrer Staaten unterstützen eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union. Auch 86% der ukrainischen Bevölkerung befürworten einen EU-Beitritt. Die Ukrainer kämpfen für europäische Werte wie Demokratie, Freiheit und Vielfalt. Ihnen muss gezeigt werden, dass ihre Bemühungen nicht umsonst sind und ein Beitritt in die EU gewährt sein.

Aufgrund von Hackerangriffen kann es weiterhin zu Störungen der offiziellen ukrainischen Regierungsseiten und Emails kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

 

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