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Pressemitteilung - 24.05.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Pressemitteilung – 19.05.22. Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Die Generalkonsulate der Ukraine in Hamburg und Frankfurt am Main haben einen Brief an den Vorsitzenden des Ständigen Ausschuss für geographische Namen im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie gerichtet, in der die Notwendigkeit unterstrichen wird, die Namen für Städte und Regionen der Ukraine endlich auf ukrainischer Transkription zu empfehlen. Zudem wird gewünscht, dass auch die deutschen Medien diese Anliegen der ukrainischen Bevölkerung respektieren und umsetzen. Ein Teil des Briefes beinhaltet: 

„(…) Die Ukrainerinnen und Ukrainer haben kein Verständnis dafür, das 30 Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes von der Sowjetunion die ukrainischen Städte, Regionen und andere Landschaften immer noch als russisches Exonym geschrieben werden, wie es zu Zeiten der UdSSR üblich war. Diese Umschreibung ukrainischer Städte nach russischer Aussprache, die sich wie mittlerweile sicherlich jeder weiß, maßgeblich von der ukrainischen Aussprache unterscheidet, ist ein fatales Zeichen, besonders in der aktuellen Situation, in der Russland seinen Anspruch auf die Ukraine durch die Verleumdung der ukrainischen Kultur und Sprache herleitet. (…) Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass die Entscheidungen des StAGN eine große gesellschaftliche, kulturelle, aber auch politische Verantwortung mit sich bringen. Hierbei steht besonders die Empfehlung zur Bezeichnung ukrainischer Städte im Vordergrund, die gerade von russischen Raketen beschossen und dem Erdboden gleich gemacht werden. So ist der korrekte Begriff der ukrainischen Hauptstadt „Kyjiw“ (eng. Kyiv), der Hafenstadt „Odesa“ und der Städte im Osten der Ukraine „Dnipro“ und „Charkiw“. Der Sinn von Exonymen ist es, die ausländischen Bezeichnungen an die inländische Aussprache anzupassen. Welche Erleichterung bringt jedoch die Änderung des ukrainischen „Charkiw“ in das Exonym „Charkow“, welches die Stadt nach russischer Aussprache bezeichnet. Diese Umschreibung vereinfacht keine Aussprache, sondern russifiziert allein die ukrainische Transkription. (…) Wir sind tief davon überzeugt, dass heutzutage keiner daran zweifeln wird, dass die ukrainischen Städte, welche von Deutschland und der deutschen Gesellschaft stark unterstützt werden, auch in den deutschen Schulbüchern sowie den deutschen Zeitungen ihren ukrainischen Namen finden sollten, und wären daher höchst erfreut, wenn eine entsprechende Entscheidung auch von Ihrer Seite getroffen wird.“ (…)

II. Aktuelle Lage in der Ukraine

Heute begann der dritte Kriegsmonat der vollumfänglichen Invasion Russlands in die Ukraine. In den letzten 24 Stunden haben russische Aggressoren die Regionen Luhansk, Schytomyr, Dnipropetrowsk, Donezk, Cherson, Charkiw, Mykolaiw, Sumy, Tschernihiw und Kirowohrad beschossen. 18 Menschen wurden getötet, darunter 1 Kind. 31 Bürger wurden verletzt. 

Am dramatischsten bleibt die Lage weiterhin in Mariupol. Unter den Trümmern eines von den russischen Besatzern zerstörten Wohnhauses in Mariupol wurden 200 Leichen von Zivilisten gefunden. Menschen wurden lebendig im Keller begraben. Der Bürgermeister Andryushchenko berichtet: Aufgrund der Weigerung der Einheimischen, die Leichen der Toten einzusammeln und zu verpacken, verließ das russische Notfallministerium die Baustelle. Die Leichen der Toten blieben an Ort und Stelle. (…) Für eine „offizielle“ kostenlose Beerdigung müssen die Angehörigen Schlange stehen, die Leiche des Verstorbenen in die „Leichenhalle“ bringen und sich bereit erklären, (…) ein Video aufzunehmen, in dem sie sagen, dass sie/er von der ukrainischen Armee getötet wurde. Auch in anderen Regionen kommen immer mehr Massengräber ans Licht – so etwa auch ein Keller mit 87 Leichen in Desna. 

Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die russischen Aggressoren mehr als 1,4 Millionen ukrainische Bürger, darunter 240 Tausend Kinder, gewaltsam in die Russische Föderation deportiert, wie Liudmyla Denisova, Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments mitteilt.

III. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Am 26.05.22 veranstaltet das Forum Alstertal ein Benefizkonzert zugunsten der Ukraine mit dem berühmten ukrainischen Bariton Roman Antonyuk. Um 16 Uhr wird er ukrainische Volksmusik wie auch Klassik zum Besten geben, wobei er auf eine Gage verzichtet. Alle Spenden und Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken werden an den Ukrainischen Hilfsstab gespendet. 

Das Erzbistum Hamburg wird gemeinsam mit der Caritas im Norden Hilfspakete in die Ukraine verschicken. Die Aktion „WE CARE FOR U!KRAINE“ ist aufgrund von Hilferufen aus den Bistümern Kolomyja und Sambir-Drohobytsch entstanden ist. Es werden Kartons bereitgestellt, die mit bestimmten Produkten gepackt werden können und dann an zentralen Sammelorten abgegeben werden können, die ab dem 1. Juni 2022 auf der Internetseite www.erzbistum-hamburg.de/Ukraine zu finden sein werden.

IV. Forderungen

Bis heute hat Deutschland der Ukraine Waffen im Wert von 100 Millionen Euro gesandt. Zum Vergleich lieferte das kleine Estland Waffen im Wert von 200 Millionen. Es sind trotz Zusicherungen noch keine schweren Waffen an die Ukraine geliefert wurden. Selbst der vor Wochen angekündigte Ringaustausch mit Slowenien wurde bisher nicht durchgeführt. Schwere Waffen müssen dringend Bestandteil der deutschen Unterstützung für die Ukraine werden. Jeden Tag an dem die Ukraine darauf wartet sterben weiter Zivilisten, Frauen und Kinder.

 

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