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Pressemitteilung - 27.03.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in Ukraine
Bereits 40.000 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden mit Gewalt nach Russland deportiert. Die Ukraine fordert Russland auf, umgehend eine Liste dieser Menschen zu erhalten. Es wird zudem berichtet, dass russische Truppen in den vorübergehend besetzten Städten wie Melitopol, ukrainische Bürger und Journalisten „jagen“, um sie einzusperren. Die Bürger dieser Städte protestieren weiter gegen die Besatzer. Keiner begrüßt Russland herzlich in der Ukraine. Auf diese Proteste wird regelmäßig geschossen. Unschuldige Demonstranten kommen ums Leben.
Tschernihiw hat in den letzten zwei Tagen massive Zerstörung erlebt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung musste die Stadt verlassen. 200 Zivilisten sind bereits gestorben. Dennoch verteidigen die ukrainischen Truppen und die Behörden tapfer die Stellungen.
Überall in der Ukraine werden Gegenangriffe gegen die Invasoren gestartet. Am gestrigen Tag hat die Ukraine 18 Luftziele ausgeschaltet. 1 Kampfflugzeug, 11 militärische Drohnen und fünf Raketen wurden getroffen. Kyjiw berichtet, dass Russland einige Truppen an die belarussische Grenze zurückzieht, um ihre Kampfkraft wieder herzustellen.
In der Tschernobyl-Zone brennen mehr als 10.000 Hektar Land. Dies verursacht hohe Freisetzung radioaktiven Materials. Da die Zone von der russischen Armee eingenommen wurde können die ukrainischen Feuerwehrkräfte die Brände nicht löschen. Und so stellt Tschernobyl, 32 nach Explosion des Atomkraftwerkes wieder eine Gefahr für die ökologische Situation in Europa dar. Auch eine Einrichtung zur Forschung für Nuklear- und Neutronenquellen in Charkiw wurde beschossen. Russland nimmt keine Rücksicht auf seine Ziele und gefährdet mit seinen Angriffen das Leben tausender Menschen.
Auch die westliche Stadt Lwiw wurde wieder bombardiert. Dies zeigt erneut, dass es in der Ukraine keinen Ort mehr gibt, der vor den russischen Angriffen sicher ist.
II. Aktuelles aus dem Hilfsstab
Bei der Demonstration am 26.03.22 fanden sich ca. 1.000 Menschen am Jungfernstieg ein, um gegen die russische Invasion in die Ukraine zu protestieren.
An der ukrainischen Schule in Hamburg gab es in den letzten Tagen 150 Neuanmeldungen. Dies zeigt den Wunsch der ukrainischen Schutzsuchenden die Kinder ansatzweise zurück in einen geregelten Tagesablauf zu bringen. Zudem möchten die Mütter, dass ihre Kinder weiter in ukrainischer Kultur, Sprache und Literatur gebildet werden. Auch der staatliche Bildungssektor sollte darauf achten, die Kultur der ukrainischen Kinder nicht zu vernachlässigen, sondern weiter zu fördern. Daher sollten auch schnellstmöglich ukrainische Lehrkräfte eingesetzt werden.
III. Forderungen
Die UN hat durch die Auswertung von Satellitenbildern, Beweise für Massengräber in der Stadt Mariupol. Eines der Gräber soll über 200 Leichen enthalten. Die UN untersucht die Möglichkeit Russland wegen seiner Kriegsverbrechen in der Ukraine zu belangen. Russland muss sofort aus allen internationalen Organisationen ausgeschlossen werden. Jegliche diplomatischen Beziehungen mit der Russischen Föderation müssen sofort beendet werden.
Seit dem Einleiten der Sanktionen gegen die Russische Föderation, um das Land damit unter Druck zu setzen und zum Beenden des verbrecherischen Krieges gegen die Ukraine zu bewegen, wirken russische Gemeinden in Europa und insbesondere in Deutschland dem entgegen, indem sie Hilfslieferung nach Belarus und Russland entsenden oder den Transport unterstützen. Die LKW-Konvois stauen sich vor der polnisch-belarussischen Grenze mit hunderten von Tonnen an Hilfsgütern. Diese Hilfsgüter gehen an die Unterstützung des Regimes Putins und der russischen Armee, die die ukrainischen Soldaten und das ukrainische Volk auf ihrem eigenen Land bekämpfen. In der aktuellen Lage ist jegliche Hilfe und Unterstützung Russlands und der russischen Wirtschaft nicht akzeptabel. Es bedeutet die Unterstützung und die Verlängerung des Genozids in der Ukraine. Daher möchten wir die deutsche Politik auffordern, die Sanktionen auf solche Transporte und alle Unterstützer von Putins Regime hier in Deutschland auszuweiten.
Aufgrund von Hackerangriffen kann es weiterhin zu Störungen der offiziellen ukrainischen Regierungsseiten und Emails kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
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