Ukrainischer Hilfsstab / Pressemitteilung / Pressemitteilung – 29.03.22
Pressemitteilung - 29.03.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Lage in Ukraine
Die Luftangriffe der russischen Armee treffen weiter unschuldige Zivilisten. Auch Dörfer, welche keine Gegenwehr leisten, werden dem Erdboden gleich gemacht. Auch heute wurde wieder mindestens ein Krankenhaus getroffen, mindestens zwei Menschen wurden getötet. Medizinisches Personal wurde entführt. Dies lässt hilfsbedürftige und verletzte Menschen ohne jegliche medizinische Versorgung zurück. Jeden Tag startet der Feind ca. 40 Raketen in die Ukraine. Seit Beginn der Invasion wurden bereits 1370 Bomben auf die Ukraine geschossen. Auch während der heutigen Friedensgespräche fährt Russland damit fort, seine Bomben auf unschuldige Zivilisten abzuwerfen. Russische Truppen haben bereits mehr als 60 religiöse Einrichtungen in der Ukraine zerstört. Seit Beginn des Krieges wurden 144 Kinder getötet. 220 wurden verletzt. Insgesamt kamen über 1.179 Menschen ums Leben.
In der vollständig zerstörten Stadt Mariupol sind noch ca. 160.000 Menschen gefangen. Die Stadt muss umgehend evakuiert werden. Ein Überleben ist unmöglich geworden. In der Stadt gibt es weder Wasser noch Strom, Gas oder eine Lebensmittelversorgung.
Die Verluste der russischen Seite bleiben weiterhin hoch. 17.200 russische Soldaten wurden bereits außer Gefecht gesetzt. 597 Panzer, 127 Flugzeuge, 129 Helikopter und 1178 militärische Fahrzeuge zerstört. Auch Zivilisten der vorübergehend eingenommen Städte protestieren gegen die russischen Besatzer.
Seit Beginn der Invasion wurden bereits über 500.000 Menschen unfreiwillig nach Russland gebracht. Die russische Armee blockiert zudem humanitäre Korridore und lässt den Menschen nur die Flucht Richtung Russland. Zudem werden humanitäre Transporte in die belagerten Städte der Ukraine weiterhin beschossen.
Der wirtschaftliche Verlust der Ukraine übersteigt bereits jetzt eine Billiarde US- Dollar.
II. Neues aus dem Hilfsstab
Die ukrainischen Hilfseinrichtungen in Hamburg und Norddeutschland sind besorgt darüber, dass die Spendenbereitschaft drastisch zurückgeht. Sowohl Geld- als auch Sachspenden kommen vermindert bei den Partnern des Ukrainischen Hilfsstabes an. Wir bitten die Bürger Deutschlands das Interesse an den Ukrainerinnen und Ukrainern nicht zu verlieren und sich weiter über die aktuelle Lage zu informieren.
Weiterhin finden diverse Benefiz- und Spendenveranstaltungen statt. Diese senden Hoffnung an die Menschen, welche in der Ukraine kämpfen und sammeln Mittel, mit denen die Verteidiger der Demokratie in der Ukraine weiterhin unterstützt werden können. Wir bitten die Öffentlichkeit darum auf unsere Projekte aufmerksam zu machen.
Auch diese Woch wurde wieder 25.000 € für die Beschaffung für Schutzausrüstung für die Ukraine eingesetzt, welches nun so schnell wie möglich auf dem Weg in die Ukraine ist.
Im Moment gilt die größte Priorität den Menschen, welche hier ankommen und unseren Schutz benötigen. Aber nicht nur unser Schutz, sondern auch unsere herzliche Führsorge muss den Schutzsuchenden gewiss sein. Die behördlichen Verfahren zur Registrierung und Einrichtung einer Grundversorgung hier in Norddeutschland und Hamburg müssen weiter vereinfacht werden. Viele Ankommende sind stark traumatisiert. Einigen wird ein vorübergehender Status erst nach über einem Monat bescheinigt.
III. Forderungen
Ukrainische Truppen konnten mehrere Raketen vor dem Einschlag in Lwiw ausschalten. Würden mehr Luftabwehrsysteme an die Ukraine gesendet, so könnten täglich Dutzende Menschenleben gerettet werden. Die westlichen Partner werden dringend gebeten weitere Defensivwaffenlieferungen an die Ukraine freizugeben.
In Hamburg wurde eine Petition gestartet die Straße vor dem Generalkonsulat der Russischen Föderation in Hamburg umzubenennen. Die Straße soll zukünftig „Ukraine Straße“ heißen. Dies soll auch der diplomatischen Vertretung Hamburgs zeigen, dass die Hafenstadt im Norden an der Seite der Ukraine steht. Die Öffentlichkeit kann unter folgendem LINK für die Petition stimmen.
Der Kampf gegen die kulturelle Propaganda Russlands bleibt weiterhin äußerst wichtig. So bitten wir darum, sich trotz aller Einfachheit nicht auf russische Falschinformationskampagnen einzulassen. Wir rufen dazu auf, dass besonders Einrichtungen und Personen, welche in der Öffentlichkeit stehen die ukrainische Transkription ukrainischer Städte verwenden und bei Benennung der aktuellen Situation eine klare Formulierung deutlich machen, welche Russland die Alleinschuld an dieser Katastrophe bescheinigt. Auch die UN hat Russland für die Verbrechen in der Ukraine bereits verurteilt
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