Gesendete Hilfe:

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Pressemitteilung - 29.04.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Selbst während des gestrigen Besuchs des UN-Generalsekretärs Guterres ist Kyiv mit Raketen beschossen wurden. Der Angriff war einer der schwersten, seit dem Rückzug der russischen Truppen aus der Hauptstadt. 

Die russische Verwaltungsregion Krasnojarsk hat beschlossen, seinen eigenen Vorrat an landwirtschaftlichen Produkten durch illegalen Abtransport aus den besetzten Gebieten der Ukraine aufzufüllen. Wörtlich heißt es auf ihrer Regierungsseite: „Die Abgeordneten unterstützten bei ihrer Versammlung fast einstimmig die Entscheidung, Getreide aus der Region Cherson zu importieren, die teilweise unter die Kontrolle der Streitkräfte der Russischen Föderation steht. Da der Mangel an Gemüse und Getreide (…) aufgrund ausländischer Sanktionen nicht nur in der Region Krasnojarsk, sondern auch auf föderaler Ebene akut ist, wird die Enteignung des Überschusses des letzten Jahres und der laufenden Ernten der Region Cherson erfolgen. (…)“ 

Es geht hierbei jedoch nicht nur um die rechtswidrige Konfiszierung des Getreides. Auch mit der Erfahrung aus der ukrainischen Geschichte ist es ein schrecklicher Schritt, den die Ukraine in ihrer leiderfüllten Geschichte zur Unabhängigkeit bereits erleben musste. Von 1932 bis 1933 starben bei der vom stalinistischen Regime angeordneten Hungersnot (Holodomor „Tod durch Verhungern“) schätzungsweise sieben Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer. So wurde bereits damals angeordnet, ukrainisches Getreide und andere Landwirtschaftserzeugnisse aus der Ukraine nach Russland abzutransportieren. Folgen hiervon waren Geburtenverlust und Tod durch Verhungern unschuldiger Ukrainerinnen und Ukrainer. In vielen Staaten der Welt ist der Holodomor als Genozid am ukrainischen Volk anerkannt. Der vom Komitee der Region Krasnojarsk beschlossene Abtransport der Lebensmittel aus der Region Cherson ist erneut ein erster Schritt in die Vernichtung von ukrainischen Zivilisten durch Aushungern und sollte die Internationale Gemeinschaft zu härten Schritten bewegen. 

Die russischen Besatzer haben fast alle ukrainischen Männer aus den Außenbezirken von Mariupol in ein Filtrationslager in dem Dorf Bezimenne in der Region Donezk gebracht. Die Ukrainer sind seit mehr als einer Woche nicht mehr freigelassen worden. Solche Filtrationslager gab es bereits zu Zeiten des Sowjetregimes und waren für die Aussortierung politischer Feinde gedacht.

II. Aktuelles aus dem Hilfsstab

Heute besuchte das polnische Projekt #StoppRussiaNow die Stadt Hamburg. Den ganzen Tag über sind Wagen mit großen Plakaten durch die Hansestadt gefahren, um die Bewohner Hamburgs auf die weiter anhaltende Kriegssituation in der Ukraine aufmerksam zu machen. Die gezeigten Bilder und Botschaften finden Sie auf der offiziellen Seite der Aktion, hier. Die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg Dr. Iryna Tybinka und der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg Paweł Jaworski begrüßten den Konvoi, welcher aus Berlin kam, am heutigen Morgen auf dem Altonaer Fischmarkt, von wo er dann in die ganze Region Hamburg startete. 

Am Sonntag, dem 08. Mai veranstaltet die Stadt Hamburg einen Benefiztag der Hamburger Museen mit vielfältigem Sonderprogramm. Die Museen sammeln für Hanseatic Help, das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine und MenscHHamburg e.V. Am ganzen Tag werden, statt Eintritte in die bedeutendsten Hamburger Museen, Spenden angenommen. Die teilnehmenden Museen sowie einen Ablauf finden Sie hier.

III. Weitere Geschehnisse und Mitteilung des ukrainischen Präsidenten

ZDie Lage in der Stadt Mariupol bleibt weiterhin äußerst kritisch. Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj äußerte sich gestern Abend zu den anhaltenden Angriffen der russischen Armee: 

„Moskau behauptete, sie hätten das Feuer in Mariupol angeblich eingestellt. Aber die Bombardierung der Verteidiger der Stadt geht weiter. Dies ist ein Kriegsverbrechen, dass das russische Militär buchstäblich vor den Augen der ganzen Welt begeht. Russlands Angriffe auf Mariupol hörten nicht auf, selbst als der UN-Generalsekretär zu Gesprächen in Moskau weilte. Und heute, unmittelbar nach dem Ende unserer Gespräche in Kyiv, schossen russische Raketen erneut in die Stadt.“ 

Russland muss dringend die Bemühungen der ukrainischen Regierung annehmen, die hungernden Menschen aus dem besetzten Gebiet rund um die Stadt Mariupol zu evakuieren. Die Internationale Gemeinschaft sollte weiter Druck auf Russland aufbauen.

 

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