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Pressemitteilung - 29.11.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

I.  Aktuelle Situation in der Ukraine

Nach dem massiven Angriff der russischen Armee auf die Energieinfrastruktur der Ukraine am letzten Mittwoch waren Millionen von Menschen tagelang ohne Strom, Heizung und fließend Wasser. Ein Großteil der Versorgung konnte wiederhergestellt werden. Der Präsident der Ukraine bedankte sich bei den mutigen Arbeitern der Stromversorgung und bekräftigte; „Die ukrainische Einheit beweist immer wieder ihre Stärke, sie beweist unsere Wirksamkeit.“ Dennoch bleiben einige Einrichtungen der kritischen Infrastruktur unwiderruflich zerstört. So wie die Pumpstation in der Stadt Mykolajiw (Solidaritätspartnerschaft mit Hannover) – welche nun ohne Trinkwasserversorgung ist.

Internationale Vereinigungen machen auch auf die verheerenden Folgen für die Umwelt aufmerksam, die der russische Krieg mit sich bringt. Die Umweltverluste der Ukraine in den 9 Monaten der russischen Invasion werden auf ca. 36 Millionen Euro geschätzt. Die Auswirkungen der russischen Invasion auf die Natur der Ukraine gehen von dauerhafter Verschmutzung, über den Verlust der Bodenfruchtbarkeit und der Lebensgrundlage der Menschen bis hin zur Zerstörung ganzer Ökosysteme. Zudem sind 30% der Ukraine vermint.

Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die russischen Truppen mehr als 4.000 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Hierbei wurden mehr als 440 ukrainische Kinder getötet, 851 Kinder wurden verletzt.

32.000 zivile Objekte und mehr als 700 kritische Infrastruktureinrichtungen in der Ukraine wurden zerstört oder beschädigt.

II.  Hilfe für die Ukraine

Am 26. November war der 90. Holodomor Gedenktag. Auch in Hamburg gedenken hunderte Menschen den Opfern der durch die stalinistische Regierung künstlich erzeugte Hungersnot in der Ukraine 1932/33. So gab es eine interaktive Ausstellung und hunderte Kerzen wurden an den Landungsbrücken in Hamburg angezündet. Am 24.11 veranstaltete das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg eine ökumenische Andacht in der Hauptkirche St. Petri mit der ukrainischen und evangelischen Gemeinde Hamburgs. Am 25.11 fand ein Demomarsch mit dem Thema „Black Friday in the World – Blackout in Ukraine“ statt.

2022 haben weitere fünf Staaten den Holodomor als Genozid anerkannt, darunter Rumänien, Moldau, Tschechien, Irland, Brasilien. Diese Woche wird erwartet, dass auch der Bundestag den Holodomor als Völkermord am ukrainischen Volk anerkennt und damit nicht nur die historische Gerechtigkeit wiederherstellt, sondern diese Tragödie auch in die europäische und globale Erinnerungskultur integriert.

Die Häfen von Hamburg und Odesa verbindet eine lange Freundschaft. Deshalb ist ein gemeinnütziges Projekt „Hamburg hilft Odesa“ entstanden. Dieses Projekt wird von mehreren Hamburger Hilfsorganisationen, Unternehmen und Vereinen unterstützt. Der Hafen hilft!, der Ukrainische Hilfsstab, die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA), die Humanitarian Logistics Organisation und Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) sind daran beteiligt. Das Ziel ist, mit der humanitären Nothilfe die in Odesa und Umgebung lebende Zivilbevölkerung zu unterstützen. Von Hamburg aus kümmert man sich um die Sammlung, Einkauf und Transport akut benötigter Hilfsgüter wie Hygieneprodukte und Medikamente. Neben der Hilfe in der Ukraine will man auch zahlreiche, nach Hamburg geflüchtete Menschen, darunter viele Mütter und Kinder, versorgen. Den Transport der Sachspenden von Hamburg in die ukrainische Hafenstadt wird die HHLA über ihr eigenes Netzwerk organisieren. Der ukrainische Hilfsstab übernimmt innerhalb dieses Bündnisses die Sammlung und Verteilung von Spenden.

Am Sonntag, den 04.12.2022 um 16 Uhr findet ein Benefizkonzert des wunderbaren ukrainischen Bariton Roman Antonyuk mit seinem deutsch ukrainischen Weihnachtsprogramm statt. Der Künstler verzichtet auf seine Gage und bittet um eine Spende für den Ukrainischen Hilfsstab zur Unterstützung der Bevölkerung (www.hilfe-ua.de). Weitere Informationen finden Sie hier.

III.  Weitere Geschehnisse und Forderungen

Das Europäische Parlament hat am 23.11. eine Resolution angenommen in der die Russische Föderation als staatlicher Sponsor des Terrorismus anerkannt wird.

Zum 90. Jahrestag des Holodomor startet die Ukraine die Initiative „Grain from Ukraine“ (Getreide aus der Ukraine). Im Rahmen dieser Initiative sollen rund 60 Schiffe mit ukrainischem Getreide bis Mitte nächsten Jahres an die ärmsten Länder Afrikas geliefert werden. Dies geschieht trotz Lebensgefahr für alle Beteiligten, da Russland weiter regelmäßig Seeexporte blockiert. “Selbst wenn unser Land gegen Nahrungsmittelknappheit, verwüstete Agrarflächen und landesweiten Stromausfall zu kämpfen hat, werden wir als verantwortungsbewusster Weltbürger nie unsere Rolle vergessen, insbesondere als eine Nation, die Hungersnöte überlebt hat. Afrika braucht dringend Lebensmittel, und die Ukraine ist bereit, ungeschützte Menschen in einer schwierigen Stunde zu unterstützen” sagt Präsident Selenskyj.

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