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Pressemitteilung - 30.03.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Die russischen Truppen konzentrieren ihre Bodenoffensiven jetzt immer mehr auf die Ostukraine. Die lokalen Wohnhäuser werden von russischen Soldaten geplündert und niedergebrannt. Auch Fälle von Vergewaltigungen wurden registriert. Zudem wurde heute erneut ein Kindergarten in Lysychansk beschossen. In Mariupol wurde die Außenstelle der Beratenden Mission der Europäischen Union beschossen. Auch das Gebäude des Internationalen Roten Kreuzes wurde getroffen. Dies zeigt, dass der Hass Russlands nicht mit der Vernichtung der Ukraine enden wird. Russland möchte den ganzen Westen zerstören. 

Die russische Marine blockiert zurzeit mehr als 90 zivile Schiffe, welche humanitäre Hilfsgüter in die Ukraine bringen sollten. Währenddessen ist die Versorgungssituation im Land weiterhin katastrophal. In vielen Teilen des Landes ist die medizinische Versorgung sowie die Lebensmittelversorgung zusammengebrochen. Viele Städte sind ohne Strom, Gas oder Wasser. Es gibt 1119 bestätigte zivile Opfer. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Mehr als 145 Kinder wurden bisher getötet. Diese Zahl enthält nicht die getöteten Kinder aus der Stadt Mariupol – dort sind die Zahlen bisher nicht zu ermitteln. Heute Mittag wurden mehr als 70 medizinische Fachkräfte durch russische Soldaten aus einem Geburtskrankenhaus in Mariupol entführt. Die Strategie, unschuldige Frauen und Kinder ohne medizinische Versorgung zum Sterben zurückzulassen ist grausam. 

Aber nicht nur in der Ukraine oder Europa sind die Folgen der russischen Invasion in die Ukraine zu spüren. Der Mittlere Osten und Nord Afrika stehen kurz vor einer Lebensmittelkrise, da Getreideexporte aus der Ukraine nicht mehr möglich sind. Dies zeigt die Bedeutung der Ukraine als Kornkammer der Welt und ihre Stellung in der Versorgung unserer Weltbevölkerung. Umso länger Russland die Ukraine plündern und zerstören kann, umso mehr Menschen auf der ganzen Welt werden dem Hunger zum Opfer fallen. 

3.9 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mussten ihr Heimatland bereits verlassen.

II. Neues aus dem Hilfsstab

Diese Woche wird es in Hamburg keine Kundgebung im traditionellen Sinne geben. Die nächste Demonstration ist für den 09.04 geplant. Allerdings wird am 02.04 um 14 Uhr spontan eine Guerillaaktion des Hilfsstabs auf dem Rathausmarkt stattfinden. Hierbei werden Schutzsuchende aus verschiedenen Städten der Ukraine, unter Einsatz verschiedener künstlerischer Effekte auf die dramatische Situation, Zerstörung und vielen Toten in ihrer Heimat aufmerksam machen. 

Laut Informationen von Bürgern, die sich an das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg wenden sind die Verfahren zur Registrierung in vielen Städten Norddeutschlands dringend verbesserungsbedürftig. Die Ukrainerinnen bitten um Hilfe, da sie teilweise einen Monat ohne Fiktionsbescheinigung und damit Krankenversicherung und Sozialleistungen ausharren müssen. Seit Hamburg Neuankommende nun auch auf benachbarte Bundesländer und Städte verteilt, ist die Situation zunehmend undurchsichtig. Besonders in den kleineren Städten Norddeutschlands ist die Unterbringungssituation der meist traumatisierten Ankommenden nicht optimal. Wir sind daher weiterhin auf Angebote der Öffentlichkeit angewiesen und danken den Menschen für ihre große Hilfsbereitschaft. 

Die kostenlose Beförderung ukrainischer Schutzsuchender durch den HVV wurde bis auf den 30.04.22 verlängert.

III. Forderungen

Die Friedensverhandlungen mit Russland sind ein positives Zeichen, wie der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj gestern Abend betonte. Nicht desto trotz haben sie die russischen Luftangriffe nicht beendet. Immer noch fallen täglich Dutzende Raketen über der Ukraine nieder. Daher sind die westlichen Partner weiterhin dringend dazu aufgerufen, der Ukraine Defensivwaffen zu senden, damit sie ihre Staatsbürger vor den russischen Bomben schützen kann. Die ganze Rede des Präsidenten finden Sie hier

Die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine bittet den UN-Sicherheitsrat zudem um eine Sicherungsmission in Tschernobyl. Der Schutz der atomaren Infrastruktur in dieser Region ist essenziell für die Sicherheit der ökologischen Unversehrtheit – auch für die EU-Staaten. 

Eine Flugverbotszone über der Ukraine wäre weiterhin der effektivste Weg, um täglich Dutzende Menschenleben zu retten. Die Internationale Gemeinschaft muss sich ihrer Verantwortung bewusstwerden und den Himmel über der Ukraine endlich schließen. 

Wir begrüßen die Absage an die russische Forderung die Gas- und Öllieferungen in Rubel zu zahlen. Ein konsequenter Schritt wäre allerdings ein vollständiges Embargo gegen russisches Öl- und Gas, welches die Zerstörung der Ukraine und die Tötung unschuldiger Zivilisten finanziert.

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