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Pressemitteilung - 31.03.22

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Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen

Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg und der Ukrainische Hilfsstab informieren täglich über die aktuelle Lage in der Ukraine und berichten über Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:

I. Aktuelle Lage in Ukraine

Die russische Armee hat damit begonnen ihre Truppen vom Atomkraftwerk Tschernobyl abzuziehen. Dennoch wurde im gesamten Gebiet große Zerstörung angerichtet. Es muss geprüft werden inwiefern die atomare Infrastruktur des AKWs noch intakt ist. 

Weiterhin werden brutale Luftangriffe auf dem gesamten Gebiet der Ukraine durchgeführt. Erneut setzt Russland unmenschliche Waffen wie Phosphorbomben ein, um zivile Ziele zu beschießen und Zivilisten, Frauen und Kinder zu töten. Es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob es sich um Wohnhäuser oder medizinische Einrichtungen handelt. Wohnungen werden geplündert, Menschen getötet und Frauen vergewaltigt. 

Die ukrainische Wirtschaft wird aufgrund des Krieges zum Ende des Jahres mindestens um ein fünftel gesunken sein. Besonders getroffen ist der Landwirtschaftssektor. Damit sind große Einschnitte in der Versorgung des ganzen Kontinents verbunden. Dauert dieser Krieg noch länger an, so ist die Lebensmittelversorgung der ganzen Welt in Gefahr. 

Täglich werden mehr Ukrainerinnen und Ukrainer gegen ihren Willen nach Russland deportiert. Auch der Präsident der Ukraine machte in seiner Rede vor dem niederländischen Parlament darauf aufmerksam: „Wie werden wir sie zurückbringen? Werden sie ihre Verwandten jemals wiedersehen? Wird Russland uns diese Menschen und ihre Kinder zurückbringen? Dies sind furchtbare Fragen für uns. Für sie ist dies zur Routine geworden.“ Die ganze Rede finden Sie hier. Betroffene Ukrainerinnen und Ukrainer sollen sich für Hilfe an die nächste diplomatische Vertretung der Ukraine wenden. 

Den Berichten, dass sich die russischen Truppen aus Kyjiw zurückziehen, kann kein Glauben geschenkt werden. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet mit einer Neuformierung und weiteren Offensiven auch gegen die Hauptstadt.

II. Neues aus dem Hilfsstab

Auch der Hilfsstab nimmt am 07.04. mit einem Informationsstand an dem Marktplatz der Begegnungen für Schutzsuchende in der Handelskammer teil. Hier können sich schutzsuchende Ukrainerinnen und Ukrainer über Hilfsangebote wie Rechtsberatung, Behördenhilfe, ukrainische Bildungsmöglichkeiten und weiteres informieren. 

Die ukrainische Samstagsschule bleibt ein wichtiger Ort der Begegnung, des Austauschs und der Bildung ankommender Schutzsuchender. Mehr hierzu finden Sie auf der Internetseite der Schule: https://t1p.de/w5ijb.

III. Forderungen

Die Ukraine ist dankbar für das Angebot Deutschlands der Ukraine nach dem Krieg Sicherheitsgarantien zuzusichern. Es ist erfreulich, dass die Europäische Union und Deutschland die andauernde Gefahr durch Russland nun anerkennt. Dennoch braucht das Land auch jetzt schon weiter dringende Unterstützung. Weitere humanitären Lieferungen, Defensivwaffen und Militärgüter sind von Nöten, um die Ukraine zu verteidigen. Der größte Schutz für die ukrainische Bevölkerung wäre die Errichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine. 

Die Ukraine verhandelt mit Polen über die Schließung der polnisch-belarussischen Grenze, damit die Versorgung der russischen Truppen durch Güter aus der Europäischen Union gestoppt wird. Auch andere Länder sollten die Sanktionen gegen Belarus verstärken, da es sich erheblich an der russischen Invasion in die Ukraine beteiligt. Ein vollständiger Handelsstopp mit Belarus und Russland sollte beschlossen werden. 

In mehreren Städten der Ukraine sind die Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Eine Versorgung mit Lebensmitteln, Strom, Wasser und Gas findet nicht mehr statt. Die UN-Flüchtlingshilfe gab bekannt, Kontakt zu ihren Mitarbeitern in Mariupol verloren zu haben. Auch ein Konvoi, welcher heute Menschen aus Tschernihiv evakuieren sollte, wurde von russischen Soldaten beschossen. Die humanitären Korridore zur Versorgung und Evakuierung der Menschen belagerter Städte müssen geöffnet werden. Die Internationale Gemeinschaft muss weiteren Druck auf Russland aufbauen. Tut sie dies nicht, werden die Menschen verhungern, verdursten oder erfrieren.

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