Ukrainischer Hilfsstab / Pressemitteilung / Pressemitteilung – 08.03.23
Pressemitteilung - 08.03.22
Pressemitteilung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Hilfsmaßnahmen
Das Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg informiert wöchentlich über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Entwicklungen der Hilfsaktionen vor Ort:
I. Aktuelle Situation in der Ukraine
In den letzten 24 Stunden beschossen russische Truppen die Regionen Tschernihiw, Sumy, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Charkiw, Luhansk, Donezk, Mykolajiw und Cherson, wie die regionalen Militärverwaltungen mitteilten.
Die russische Armee setzt ihren Sturm auf Bachmut weiter fort. Laut dem Generalstab gab es binnen 24 Stunden 22 Luftangriffe der Besatzer. Sie setzten auch eine iranische Drohne des Typs Shahed-136 ein.
Ukrainische Streitkräfte haben innerhalb eines Tages 700 Angreifer liquidieren können. Die Gesamtkampfverluste russischer Aggressoren in der Ukraine vom 24. Februar 2022 bis 08. März 2023 belaufen sich auf ungefähr 155530 Soldaten; 3436 Panzer; 6723 gepanzerte Fahrzeuge; 2463 Artilleriesysteme; 303 Flugzeuge; 289 Hubschrauber; 5330 Militärfahrzeuge und Kraftstofftanks; 18 Militärboote und 873 Marschflugkörper. Die Ukraine braucht dringend weitere Munitionslieferungen, um die russischen Truppen zurückhalten zu können. Der Verteidigungsminister Resnikow gab bekannt, dass die ukrainische Armee ihre Artilleriesysteme, aufgrund des Munitionsmangels, schon jetzt nur noch zu einem Fünftel nutzen kann.
Ein weiterer Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland hat stattgefunden. 130 ukrainische Verteidiger sind nach Hause zurückgekehrt. Unter ihnen sind 87 Verteidiger von Mariupol, darunter 71 Soldaten aus „Azovstal“, und 35 ukrainische Soldaten, die in Bachmut und Soledar gefangen genommen wurden. Die meisten von ihnen haben schwere Verletzungen.
Am heutigen Weltfrauentag hat der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj staatliche Auszeichnungen an Frauen der Streitkräfte, Freiwilligeninitiativen und des Gesundheitssystems überreicht. Er sagte: „Heute danken wir unseren Frauen, die Kämpfen, die arbeiten für den Frieden in der Ukraine, für den Schutz unseres Lebens, unserer Freiheit“.
II. Solidarität mit der Ukraine
Der Marktplatz der Möglichkeiten der Handelskammer Hamburg wird am 20. März von 09:00-13:00 Uhr erneut potentielle Arbeitgeber mit qualifizierten ukrainischen Schutzsuchenden zusammenbringen, um deren Integration in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Mehr Informationen finden Sie hier.
Anlässlich des Geburtstags des berühmtesten Dichters, dem ukrainischen Poeten Taras Schewtschenko am 09. März, lädt die Initiative „Ukrainian Hugs“ zur
Diskussion und Lesung über den Schriftsteller um 13:00 Uhr in die Jungiusstraße 6 ein.
Am 09.03. wird zudem die Protestaktion „Die Ukraine und ihre Städte“ vor der Waitzstraße 22 in Hamburg stattfinden. Von 16:00 bis 18:00 Uhr demonstrieren Ukrainerinnen, Ukrainer und Unterstützende gegen die Vernichtung der ukrainischen Städte durch Russland. Die Aktion wird von „vilni_de_ua“ durchgeführt.
Am 27. März wird die Bucerius Law School gemeinsam mit der international tätigen Kanzlei Luther und renommierten Rechtswissenschaftlerinnen und – wissenschaftlern ab 18:30 Uhr eine „Dispute Resolution Lecture“ über die Frage der Reparationszahlungen Russlands gegenüber der Ukraine abhalten. Mehr Informationen finden Sie hier.
III. Weitere Geschehnisse
In den Sozialen Medien verbreitet sich ein Video, welches einen unbewaffneten ukrainischen Soldaten zeigt, der nach dem Aussprechen des bekannten Satzes „Ruhm der Ukraine“ von russischen Invasoren brutal erschossen wird. Dies ist ein prominentes Beispiel für die vielen Kriegsverbrechen, welche Russland in seinem blutigen Angriffskrieg durchführt. Der Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba rief den Internationale Strafgerichtshof auf, den Verstoß gegen die Genfer Konvention so schnell wie möglich zu prüfen. Gleichzeitig müssen alle russischen Verbrechen gegen Kriegsgefangene aufgearbeitet werden. Hierfür muss ein Sondertribunal eingerichtet werden.
Seit Beginn des umfassenden Krieges Russlands gegen die Ukraine wurden 356 ukrainische Kinder als vermisst gemeldet und 16.224 deportiert. 308 ukrainische Kinder konnten nach Hause zurückgebracht werden. Russlands Vorgehen in der Ukraine gegen ukrainische Kinder kann als die größte Kindesentführungsoperation in der modernen Geschichte der Welt bezeichnet werden. Tausende Kinder aus den okkupierten Gebieten der Ukraine wurden zwangsweise nach Russland gebracht und unrechtmäßig russischen Familien zur Adoption übergeben. Viele dieser Kinder landete in den entlegensten Gebieten Russlands. Viele von ihnen sind Opfer von Kinderhandel und sexueller Gewalt. Diese Kinder benötigen sofortigen Schutz und müssen nach Hause zu ihren Eltern und Angehörigen zurückkehren. Die Ukraine fordert die internationale Gemeinschaft auf, zu fordern, dass Russland aufhört, Ukrainer zu entführen und die Kinder sofort zurückzubringen.
Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj und UN-Generalsekretär António Guterres warben um die Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Die Ukraine liefert einen Großteil der weltweiten Getreideerzeugnisse und spielt bei der Versorgung der Weltbevölkerung eine große Rolle. Russland nutzt diese Tatsache als Waffe und versucht die Weltgemeinschaft mit Hunger zu erpressen.